Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
8. Jahrgang.1881
Seite: 174
(PDF, 157 MB)
Bibliographische Information
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174 Psychische Studien. VIII Jahrg. 4. Heft. (April 1881.)

Art dieses meilleur dos mondes possibles ist. Daher ist
der Optimismus nicht bloss eine absurde, sondern eine
wahrhaft ruchlose Denkungsart, ein bitterer Hohn über
die namenlosen Leiden der Menschheit. Die Bejahung des
Willens ist das von keiner Erkenntniss gestörte beständige
"Wollen selbst. Da schon d^r Leib des Menschen die Objektivität
des Willens ist, so kann man statt Bejahung des
Willens auch Bejahung des Leibes sagen. Das Grundthema
aller mannigfaltigen Willensakte ist die Befriedigung
der Bedürfnisse, welche sich zurückführen lassen auf die
Erhaltung des Individuums und die Portpflanzung des
Geschlechtes. Der Geschlechtstrieb ist die entschiedene,
stärkste Bejahung des Lebens. Die Genitalien sind der
eigentliche Brennpunkt des Willens, und folglich der entgegengesetzte
Pol des Gehirns, des Repräsentanten der
Erkenntniss, d. i. der andern Seite der Welt, der Welt als
Vorstellung. Der Wille führt das grosse Trauer- und Lustspiel
auf eigne Kosten auf und ist sein eigener Zuschauer.
Die Weit ist gerade eine solche, weil der Wille, dessen
Erscheinung sie ist. ein solcher ist, weil er so will. Für
die Leiden ist die Rechtfertigung die, dass der Wille auch
durch diese Erscheinung sich selbst bejaht; und diese Bejahung
ist gerechtfertigt und ausgeglichen dadurch, dass
er die Leiden trägt. Dies eröffnet uns einen Blick auf
die ewige Gerechtigkeit im Ganzen, und darum ist also
über die Leiden von keiner Seite weiter Klage zu erheben.

(Fortsetzung folgt.)


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