Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
8. Jahrgang.1881
Seite: 243
(PDF, 157 MB)
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Aksakow: Hansen in St. Petersburg.

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nungen an; liier eben wird man wohl auch die letzte Position
verspielen müssen. Ein Fall eines stummen und vom Subjekte
gehorsam erfüllten Befehles Hansels genügt — und
die Hypothese muss fallen, muss der verhassten Thatsaehe
der Gegenwart einer physischen Kraft den Platz räumen.
Als haupthandelnde Person erschien in dieser Sitzung der
Professor der Physiologie der mediciniseh-chirurgischen Akademie
Tarchanorv in der Ehren-Rolle eines Retters der nach
Wunderlichem so gierigen Gesellschaft vor den Verführungen
des Mysticismus. Um zu beweisen (?!), dass in den Experimenten
Hanseris nichts Mystisches sei, stellte er der
Commission einen Arzt, Herrn licho?iin, vor, welcher schon
längst sich mit Hypnotismus beschäftigte und sogleich mit
seinen eigenen Subjekten alle Experimente Hansen's
wiederholte. Dieser Beweis wirkte: die Commission und
das Publikum überzeugten sich, dass in den besprochenen
Erscheinungen keine übernatürliche Kraft liege. (Die Commission
bemerkte nicht, dass sie sich doch nur von dem
überzeugt hatte, was eben Hansen selbst von vornherein behauptet
hatte.) — Darnach sprach sich Professor Tarclianow
über den Schaden der hypnotischen Experimente aus, indem
er sich selbstverständlich hauptsächlich auf das Zeugniss
der Wiener Aerzte berief, und befragte mit grösstem Eifer
diejenigen, welche in der ersten Sitzung hypnotisirt wurden.
Zu seinem Bedauern aber stimmten die Aussagen der Befragten
darin überein, dass sie gar keine schädlichen Folgen
gefühlt hatten. Nichtsdestoweniger, da der Eine von diesen
Herren, der sich so lange gedreht hatte, bis er fiel, ohnmächtig
wurde, kam die Commission zu dem Schlüsse, dass
die Experimente schädlich sein könnten und dass die Anwesenheit
eines Arztes bei solchen Experimenten unumgänglich
sei. Zum Schluss wandte sich der Vorsitzende, General
Kachowsky, an das Auditorium mit folgenden Worten: t
„Herr Hansen hat nichts, was in der Wissenschaft unbekannt
wäre, Neues gezeigt, sondern hat nur die Experimente
, welche schon in der medicinischen Litteratur beschrieben
sind (Haidenhairi), mit Anzeigung der Regeln, wie
sie hervorzurufen sind, und mit Erklärung ihrer Gründe
wiederholt. Herr Hansen hat sie nur mit einer gewissen
Art Handhabungen gezeigt, zu welchen zu greifen die Männer
der Wissenschaft sich nicht genöthigt fühlen, sondern umgekehrt
stets nur solche Herren, welche sich eiue Kraft
quasi besonderer Art zuschreiben, um die Wirkungen dieser
Kraft zum Zweck einer recht einfachen Ausbeutung vorzuzeigen
." (Porjadok 1881, Nr. 7.)

Der hohe Unsinn dieser Worte kann nur dadurch er-

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