Freiburger historische Bestände - digital

E, W. Stevens: Das Doppelbewusstsein d.Miss Lurancy Vennum. 541

und Briefe auf die angedeutete Weise einzudringen, ihrer
Tochter von den Bewohnern einer unsichtbaren "Welt mit-
getheilt wird. Wir haben keine feststehende Meinung darüber
, ob der Spiritualismus falsch oder wahr sei. Gewiss
ist nur, dass Vorfälle berichtet werden, welche nach jeder
anderen natürlichen Hypothese, mit Ausnahme derjenigen
einer Hülfe von Geistern, schwer zu erklären sind. Mögen
Diejenigen es versuchen, welche die Sache verstehen, denn
wir sind es nicht im Stande. Trotz aller Opposition haben
sich die Spiritualisten an Zahl vermehrt, noch auch sind
sie beschränkt auf Classen, die nicht lesen können, sondern
sie zählen Poeten, Gelehrte und Staatsmänner in ihren Reihen.
Wir wollen hoffen, dass die harmlose Wahrheit bei Zeiten
glorreich siegen und den verdunkelten Verstand der Menschen
erleuchten werde."

Die „Iroquois county (Illinois) Times" berichten
unter dem Titel: „Mesmerische Geheimnisse" in Bezug auf
Lurancy Vennum Folgendes: —

„Mr. und Mrs. Boff machten das freundliche Anerbieten,
das Mädchen so lange in ihre Obhut zu nehmen, bis sein
Gemüthszustand sich ändern und es wieder gesund geworden
sein würde. Lurancy ging als Mary im Februar zu ihnen
und verblieb dort bis vor etwa drei Wochen. Seither ist
sie wieder Lurancy Vennum gewesen und befindet sich gesund
und verständigen Geistes. * * Es war schwer selbst für
grosse Skeptiker, nicht zu glauben, dass etwas übernatürliches
mit ihr sei. Wenn sie nicht vom Geiste der Mary
Boff angetrieben wurde, wie konnte sie soviel von der Familie
wissen, von Leuten, mit denen sie gar nicht bekannt war
und die sie früher niemals besucht hatte?.. .*) Kein Fremder
würde geargewöhnt haben, dass sie das Opfer einer Krankheit
sei, obgleich ihre Augen ungewöhnlich glänzend waren.
* * Es giebt noch unzählige Geheimnisse in dieser Welt,
trotzdem die Wissenschaft schon viele Wunder aufgelöst
und die Philosophie vieles Seltsame aufgeklärt hat. Noch
Vieles ist unerklärlich in der Wirksamkeit spiritualistischer
Medien, denn sie verrichten manche Dinge, welche selbst
die grössten Philosophen in Erstaunen versetzen. So skeptisch
und ungläubig wir sind und so gering unsere Erfahrung gewesen
ist, so haben wir doch genug gesehen, um uns zu
überzeugen, dass der Spiritualismus durchaus kein Humbug

*) Unseres Erachtens einfach durch die in ihr erweckte Gabe des
magnetischen Hellsehens, Hellwissens und Gedankenlesens.
Dieselbe besteht ja gerade in dem Vermögen, Dinge zu sehen und zu
erkennen, welche fern von Zeit und Ort vor sich gingen und dem
Schaueaden selbst bisher nicht bekannt waren. — DerUebers.