Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
9. Jahrgang.1882
Seite: 2
(PDF, 165 MB)
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2 Psychische Studien. IX. Jahrg. 1. Heft. (Januar 1882.)

aufgelöster Stricke aus dem Bettwinkel, in dem sich Montet
befand, hervor mitten in das Zimmer geschleudert.

Zweites Experiment Wir wiederholten dasselbe
Verfahren, aber mit dem ausgesprochenen Wunsche, dass
die Stricke dem Medium abgenommen werden möchten, ohne
aufgeknüpft zu werden. Wir befestigten von Neuem
die Hände und Arme des Mediums auf seinem Rücken, indem
wir sie am Körper mit einer Menge Knoten verflochten
und befestigten. Ich selbst machte ganz besondere kleine
Knoten mit den Enden der Stricke, um ihre Lage genau
zu bezeichnen. Montet nahm nun wieder seinen Platz hinter
dem Bett ein, das sich nur einige Schritte von uns befand;
das absoluteste Schweigen herrschte im Zimmer; die geringste
Bewegung Montets würde von uns gehört worden sein. Plötzlich
flog eine Strickmasse aus dem Winkel hervor, in dem
sich Montet befand, und fiel auf die Diele in der Mitte des
Zimmers nieder. Wir beeilten uns, sofort nachzusehen: —
alle Knoten waren unverletzt! Das Ganze bildete ein
Geflecht, das man mit einem Pferdegeschirr vergleichen
konnte. Es war, als ob die Stricke quer durch den Körper
des Mediums hindurch gegangen wären.

Ich werde nunmehr einige biographische Notizen über
Montet geben. Ich erhielt diese Details von dem Advokaten
B., dessen ich schon in meinem citirten Artikel Erwähnung
gethan habe.

Leon Montet war hauptsächlich ein Medium für physikalische
Wirkungen. Er war auch ein mechanisches Schreib-
Medium und erhielt dann und wan o. Klopflaute. Aber seinen
Ruf hat er nur durch die erstgenannte Art von Phänomenen
begründet. Erst im Alter von 20 bis 22 Jahren lernte er
seine Gabe kennen, gerade in der Zeit der überall die Runde
machenden wandernden Tische. Da sich der Ruf seiner
Mediumität in der spiritistischen Gesellschaft verbreitete, so
drängte man sich zu der Gunst, einigen Manifestationen
beiwohnen zu können. Die Seancen, welche nicht regelmässig
stattfanden, hielt er gewöhnlich bei seinen Eltern
ab. Seine Mutter hatte ein ganz kleines Linnen-Geschäft;
der Vater war Helfer in einer Druckerei. Man versammelte
sich in einem Salon hinter dem Kaufladen. Leon selbst hatte
eine Lehrzeit als Graveur durchgemacht; aber seine schwache
Gesundheit verbot ihm die fernere Ausübung dieser Kunst,
der er entsagen musste; er suchte sie durch wenig gesuchte
und schlecht bezahlte Abschreiberdienste zu ersetzen. Und
hier müssen wir zur Ehre dieser wackeren Familie erwähnen
, dass weder Leon noch seine Eltern jemals die geringste
Bezahlung für die Experimente haben annehmen


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