Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
9. Jahrgang.1882
Seite: 4
(PDF, 165 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1882/0012
4 Psychische Studien. IX. Jahrg. 1. Heft. (Januar 1882.)

der Tisch sich zu einer ausserordentlichen Manifestation erheben
wolle: der Tisch erhebt sich auch bald und fällt wieder
nieder, diese Bewegung 33 Mal wiederholend, während wir
langsam Eins, Zwei, Drei u. s. w. zählten. Das Krachen
des niederfallenden Tisches erfolgte in einem vollständig gemessenen
Takte, — die Intervalle des Sichhebens und Niederfallens
blieben sich stets gleich. Der Tisch erhob sich
immer horizontal, ohne schiefe Neigung noch Schwankung,
12 bis 15 Centimeter vom Fussboden. Während aller dieser
Experimente hielten wir immer die Hände aui dem Tische.

„Wenn die mediumistischen Fähigkeiten Montefs ausgebildet
und gut geleitet worden wären, so würde man wahrscheinlich
sehr grosse Resultate gewonnen haben. Seit 1869
hat er sich nicht mehr mit diesen Phänomenen beschäftigt;
ich hatte ihn für einen jährlichen Gehalt von 1500 Francs
in einer Administration untergebracht, wo man diese Art
Antecedentien sorgfältig verbarg.

„Herr Emil de Bonneehose, der ihn von einem noch älteren
Datum her kannte, hat auch das Phänomen des Ausziehens
einer Tuchweste gesehen, während der Rock angezogen
blieb! Dr. Feytaud, welcher mit der Kraft Montefs
am meisten experimentirt hat, erzählte mir, dass eines Abends
bei dem Doktor und in einer öffentlichen Reunion das Medium
nahe bei einem Piano gesessen und, ohne dasselbe zu
berühren, harmonische Töne erhalten hätte.

„Ich weiss nicht, ob durch die Presse den Experimenten
mit Montet irgend welche Oeffentlichkeit verliehen worden
ist. Pierart (Herausgeber der „Revue Spiritualiste") hat
einige Male davon gesprochen, obgleich Montet und seine
Eltern Reincarnationisten und warme Anbänger Allan Kardec^s
waren. Was Kardec selbst betrifft, so affectirte er eine Art
von Verachtung oder wenigstens Gleichgültigkeit für die
physikalischen Phänomene, und in der „Revue Spirite" hat
er Montet niemals genannt.

„Der arme Leon war von einer kränklichen Gesichts-
; färbe, hatte einen kleinen und elenden, beinahe verwachsenen
, Körper. Er ist an einer langsamen Auszehrung gestorben,
im Jahre 1877, 35 Jahre alt, nachdem er Vater und Mutter
verloren, und hat eine Wittwe ohne Kinder hinterlassen,
welche Weissnäherin ist.

„Dr. Feytaud und Leon selbst haben mir folgende Seltsamkeit
mitgetheilt: Der berühmte Schriftsteller Theophile
Gautier fand sich zweimal in einer Reunion ein, in der Montet
Phänomene zu erzeugen begann. Die blosse Anwesenheit
Gautiefs hemmte sofort die Manifestationen. Dies war die
einzige Person, welche ihn so mit Ohnmacht geschlagen hat.


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1882/0012