Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
9. Jahrgang.1882
Seite: 8
(PDF, 165 MB)
Bibliographische Information
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8 Psychische Studien. IX. Jahrg. 1. Heft. (Januar 1882.)

Eindruck wohl unbewusst bleiben, aber dennoch ebensogut
existiren und gewisse Erscheinungen in dem Organismus
hervorrufen. Jeder ist sich des Schlagens seines Herzens
bewusst, die peristaltischen Bewegungen der Eingeweide
werden aber nicht direct gefühlt, und deren Existenz bleibt
sogar Vielon ganz unbekannt; diese Bewegungen existiren
nichts destoweniger und spielen eine wichtige Rolle in dem
Lebensprocesse des Organismus." —

So weit mit meinen Auszügen. Weiter will ich um die
Erlaubniss bitten, ein paar Beispiele mitzuteilen, welche
Angesichts dessen, was Sie, hochgeehrter Herr College!
betreff des Geruch's und des Gesehmaek's homöopathischer
Verdünnungen mittheilen, vielleicht nicht uninteressant erscheinen
werden. Die in Rede stehenden Beobachtungen
sind von einem unserer bekannten Homöopathen Herrn
Bojanus während seiner langjährigen Praxis gemacht und
von demselben veröffentlicht worden. Die Wahrhaftigkeit
dieser Beobachtungen kann keinem Zweifel unterliegen.

Eine Frau, gesund, aber von zärtlicher Constitution, konnte
das Jod in höheren wie in niederen Verdünnungen nicht
vertragen. Es wiirde ihr mehrmals Jod in den Potenzen
von der 3. bis zur 30. versuchsweise gegeben, und jedesmal
wurde dasselbe von der Frau nach dem Geschmacke erkannt
. Dies Alles schien dem Herrn Bojanus jedoch nicht
beweiskräftig genug zu sein, und als es ein Mal geschah,
dass die Frau am Typhus erkrankte und besinnungslos im
Bette lag, so wurde derselben zur Probe Jod in der 30.
Potenz auf einem Stückchen Zucker gereicht. Die Frau
erkannte jedoch den ihr unangenehmen Stoff sofort und
spuckte denselben aus, indem sie zugleich ausrief: „Warum
geben sie mir dieses Zeug? Sie müssen doch wissen, dass
ich dasselbe nicht vertragen kann!" Als die Frau genesen
war, wurde ihr dieser Fall erzählt, sie konnte sich aber an
nichts davon erinnern.

Die zweite Beobachtung des Herrn Bojanus ist um so
mehr interessant, weil dieselbe sich auf einen schlichten
russischen Bauer bezieht, welcher natürlich kar keinen Begriff
von den Arzneimitteln, deren Dosen und Eigenschaften
haben konnte. Der Bauer litt an einem Magenkatarrh
, und wurde demselben Nux vomica 12. Potenz in
der Form von Pulvern gegeben, deren jedes 5 bis 6 Stück
bekannter homö opathischer Milchzuckerkörnchen enthielt.
Diese Pulver mussten täglich zwei Mal im Verlaufe der
Woche eingenommen werden; nach sieben Tagen sollte
der Kranke wieder zum Arzte kommen. Dies geschah,
und der Bauer erklärte dabei, dass er sich weit besser be-


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