Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
9. Jahrgang.1882
Seite: 30
(PDF, 165 MB)
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30 Psychische Studien» IX. Jahrg. 1. Heft. (Januar 1882.)

derttausenden von Jahren zerfallenen vegetabilischen Stoffe
sich bilden und in der Erde verhärten mussten, um in fernen
künftigen Zeiten höheren und geistig entwickelteren Wesen
zum Nutzen und Vergnügen zu dienen?

So hat sich das Chaos einer werdenden Welt als grösster
Eutzen erwiesen. Und ebenso stehen wir in der intellektuellen
und moralischen Welt angesichts grosser Geheimnisse
noch werdender Oivilisations - Aend orangen. Völkerschlachten
haben zwar den Erdboden mit unsäglichem Blute
getränkt; aber sie waren ebenso nothwendig, den menschlichen
Geist zu wecken, als die vulkanischen Ausbrüche,
Stürme und Erdbeben nöthig waren, um die physische Gestalt
der Erde zu verschönen. Blitz und Donner, der heute
noch Manchem Schrecken einjagt, mächtige Bäume splittert
und gelegentlich auch Menschenleben kostet, ist eine Notwendigkeit
, um die Luft zu reinigen und manches aus der
Atmosphäre zu entfernen, was der Entwicklung vieler Organismen
hinderlich im Wege steht. Und so ist es auch
noch mit den Völkerschlachten. Deshalb enthalten auch
die Worte, die der grosse Moltke an Bluntschli (Professor
des Staatsrechts in Heidelberg, 1881 f) geschrieben, eine
grosse Wahrheit für die Welt, wie sie jetzt noch ist: „Der
ewige Friede ist ein Traum und nicht einmal ein schöner
Traum, Der Krieg ist ein Element der von Gott eingesetzten
Ordnung. Die edelsten Tugenden des Menschen entfalten
sich daselbst: der Muth und die Entsagung, die treue Pflichterfüllung
und der Geist der Selbstaufopferung; der Soldat
giebt sein Leben hin. Ohne den Krieg würde die Welt in
Fäulniss gerathen und sich im Materialismus verlieren!" —
Die Weisheit dieser Worte liegt darin, dass Kriege und
Kämpfe stets fortbestehen werden; allein wenn die Menschheit
geistiger geworden ist, werden die Kämpfe geistig durch
Völkerkongresse, aber nicht physisch geführt werden.

Ein Materialist könnte hier die .Frage einwerfen: „Wie
stehen solche Ansichten über eine allwaltende Gerechtigkeit
zu der Thatsache, dass die Orientalen, die Indianer und die
Wilden sich nicht auch gleicher Fortschritte erfreuen? Was
ist aus jenen ursprüngüchen Wilden niederster Stufe geworden
, die in ihrer kindlichen Periode des Menschengeschlechtes
so hart für ihren Lebensunterhalt kämpfen mussten?
Mit welchem Rechte sind wir die Erben alles Dessen, was
Jene mit unbeJohnter kriegerischer Arbeit erkämpft haben?"

Wenn aber der Vorhang zurückgezogen wird und wir
erblicken können, dass diese sich im Jenseits ihrer gethanen
Arbeit dadurch erfreuen, dass sie uns die Früchte ihrer
Anstrengungen gemessen sehen; wenn wir sie versichern


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