Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
9. Jahrgang.1882
Seite: 37
(PDF, 165 MB)
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Louisa Andrews: Vorlesungen über praktischen Spiritualismus. 37

physikalischer Phänomene sei, die Voraussetzung von dem,
was eben so gut nur ein Stück metaphysischer Speculation
ist, wie die Substanz des Geistes". Er sagt: „der Materialist
, der Idealist und sogar der Theologe, sie Alle mögen
Becht haben; aber ein Jeder hat eine Voraussetzung zu
machen, die gänzlich jenseits des Beweises liegt". Ihr
grosser Dichter fragt: „Leben wir nicht in Träumen?" und
Ihr grosser Gelehrter antwortet sehr entschieden bejahend.
So haben wir freie Wahl zwischen Traum und Traum —
dem Traume des Spiritualisten und dem Traume des Materialisten
.

Mr. Huxley bittet uns, „das Unerkennbare aufzugeben,
und die göttliche Asträa philosophischen Friedens wird
ihre gesegnete Begierung antreten." Wenn Mr. Huxley
es liebt, mit seiner göttlichen Asträa in einer Wüste zu
leben und, wie er es nennt, „philosophischen Frieden zu
gemessen, — einen Frieden, der gewiss vorübergeht, (dem
Anscheine nach für unwissenschaftliche Geister sehr jenem
leeren Baume ähnlich, den die Natur zu alten Zeiten verworfen
hat,) — so wird Keiner etwas dagegen einzuwenden
haben; aber der Geschmack ist verschieden, und da „die
Träume wahr sind, so lange sie dauern", so ziehe ich es
vor, kühn in jenen geheimnissvollen Ocean zu tauchen, an
dessen Ufern wir weilen, und aus seinen verborgenen Tiefen
meine Perle des Glaubens hervor zu holen.

Wenn wir Spiritualisten wegen unserer Leichtgläubigkeit
verspottet werden, so ist auf der andern Seite Mr. Huxley
kaum fester als Zweifler; denn würde er nicht in seiner
Wüste auf einem mathematischen Punkte des Wissens sitzen
(der einen Thatsache, deren er gewiss ist, dass wir nichts
wissen können,) und dort sicher sitzen bleiben, während
auf allen Seiten der Triebsand des Zweifels und der „theoretischen
Voraussetzung" bereit ist, sowohl Idealisten wie
Theologen und Materialisten in den Abgrund zu stürzen?
Ein grosser Traum, die kleineren verschlingend und hinter
sich lassend weder Materie noch Geist, weder Seele noch
Körper! — Der Gott des Zweifels scheint für solche Geister
der einzig wahre Gott zu sein, und in ihm vergehen alle
Dinge und verlieren ihr Dasein.

Im Ernste — ist es nicht ganz wesentlich für den
geistigen und moralischen Fortschritt, dass wir einfach und
ernsthaft an einige Dinge glauben und sie annehmen als
Erklärung der Phänomene, welche stets (innerhalb^ und
ausserhalb des Spiritualismus) sich zur Erklärung darbieten,
die sich meistens für unser Urtheil und unsere Vernunft
als befriedigend herausstellt? Wir sollen immer bereit sein,

*


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