http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1882/0093
Dr. Monk in Amerika«
85
jetzt in unserm Lande ist und mit wunderbarem Erfolge
seinem Berufe als Heiler nachgeht, so gewährt es mir das
grösste Vergnügen, seinen Freunden die hier erzählten That-
Sachen mitzutheilen.
Ein merkwürdiger Fall von Hellsehen und Hellwissen in Süd-Russland.
Eine Illustration zu Ihrer triftigen Bemerkung über das
„Dioskop" im October-Hefte 1881 Ihres werthen Blattes: —
Von hiesiger Gemeindewaide entkamen 10 Pferde. Da
Pferdediebstahl hier ziemlich zur Tagesordnung gehört, verhaftete
man solchen Diebstahls Verdächtige, jedoch ohne
irgend welche Entdeckung. Die ausgesendeten Sucher fanden
eine mehrläufige Spur in der Eichtung zum Flusse Ingul, und
da diese Fährte sich am Ufer verlor, vermuthete man, dass
die Pferde über den Fluss getrieben wurden. Die Boten
suchten während einer ganzen Woche in dieser Richtung,
jedoch erfolglos. Schon glaubte man die Thiere verloren,
als der Dorfälteste sich einer Alten erinnerte, welche Verlorenem
und Gestohlenem schon oft auf die Spur geholfen.
pflegen, sich doch nur einmal unter einander über die Erscheinung
einer Gestalt im Voraus verständigen und zusehen, ob sich das gemeinsam
gewünschte Bild aus dem Materialisationsnebel hervorentwickeln
wird. Da die Gedanken, Wünsche, Gefühle und Willensacte einer magnetisch
verbundenen Gesellschaft sehr complicirt sind, so wird das
freilich keine leichte Aufgrabe sein: — aber wenn ihre Ausführung gelänge
, so würden wir vielen angeblichen Geistern auf sicherer Spur
sein — auch den sog. betrüblichen. Selbst die begrifflichen Gestalten
vorgestellter und gewollter Teufel — ebenso wie die höchsten Engel
des Lichtes — müssten sich alsdann scheinbar objectiv and nach Belieben
repräsentiren können, ähnlich wie der Magnetiseur Hansen
seinen Subjecten jede beliebige Erscheinung (z. B. die einer Schlange,
eines Tigers etc.) einzubilden und in ihnen jede Sinnestäuschung
(Wasser als Wein, Tinte etc., Kartoffeln als Aepfel oder Birnen etc.,
einen Kronleuchter als einen Baum mit Früchten, eine Puppe als ein
Kind etc.) subjectiv hervorzurufen vermochte. Es giebt sonach sub-
jectiv- und plastisch gestaltende Magnetiseure und Medien, deren Phänomene
darum noch nicht der realen Wirklichkeit hinter ihnen existi-
stirender besonderer Geistwesen zu entsprechen brauchen. Nur auf
dem Wege vielseitiger experimenteller Versuche in dieser Eichtung
lässt sich der Lösung der Geisterfrage näher rücken: — niemals
aber durch blosses Anstaunen und blindes Glauben an Alles, was da
vor unseren Sinnen erscheint und sich offenbart. — Es würde sich dann
schlagend ergeben, woher es kommt, dass die meisten unserer jetzigen
sogenannten Geisteroffenbarungen so irdisch-menschlich klingen und
mit allen Lastern und Tugenden der Lebenden behaftet erscheinen.
Wir würden dann allerdings gezwungen sein, die wahren Geister
des Jenseits in noch höheren Regionen als bisher zu suchen —und
sicher wohl auch finden. Wir hätten dann mit dem Studium des
Mediumismus wahrlich keine Zeit verloren» (Vgl. unsere beiden
Noten Seite 67 und Seite 68ff.) Gr. C. Wittig.
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1882/0093