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Kurze Notizen.
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irgendwo (wir glauben in Professor Jäger's Schriften, der
viel mit Militärpersonen experimentirte,) gelesen, dass der
menschliche Körper nach den neuesten Beobachtungen
während der Nacht (resp. während des Schlafes) bis auf
4 Centimeter an Länge zunimmt, während des Tages oder
wachen Zustandes aber wieder kürzer wird. Sie haben
Recht, dass Hume's mediumistische Körperverlängerungen
ihrer Zeit viel bedeutender waren. Wir verweisen dieser-
halb auf den „Bericht der dialectischen Gesellschaft in
London" (Leipzig, 0. Mutze, 1875).
c) Ein Herr R. G. in B. schieb uns in Folge unserer
Note 546 des December-Heftes 1881: — „Dass der Fall
Lurancy Vennum nichts für die Reincarnatiens-Lehre beweist,
damit bin ich ganz einverstanden. Allein wenn Herr W.
annimmt, die Materisationen im Allgemeinen seien nicht
ausserirdischen "Wesen, sondern dem unbewussten magnetischen
Willen der Medien und der Umstehenden zuzuschreiben
, so könnten alle übrigen spiritistischen Phänomene,
wie z. B. die s. g. Geisterschrift, das Durchdringen der
Materie u. s. w. auf gleiche Art erklärt werden. Wir wären
somit dem Unsterblichkeits-Beweise durch den Spiritismus
nicht um einen Zoll näher gerückt!" — Der Verfasser angezogener
Note giebt ihr wirklich diesen vom Briefschreiber
entwickelten Sinn, urtheilt jedoch ausdrücklich nur von
Fall zu Fall und will durch seine kritischen Bedenken
lediglich vor allzu grosser Leichtgläubigkeit bei dergleichen
Fällen warnen. Im Vennum-Fsille glaubt er die Unsicherheit
des von Dr. Stevens geführten Beweises, dass sich
wirklich unsterbliche Geister dabei bekundeten, genügend
klar gelegt zu haben. Er dringt auf schärfere Prüfung
derselben. Trotzdem zweifelt er an den Thatsachen selbst
nicht und hält dieselben noch für wunderbar genug, auch
wenn sie sich in blos magnetische Kraftwirkungen noch im
Erdenleibe befindlicher Geister auflösen sollten. Ja, er ist
der Meinung, dass der Unsterblichkeits-Beweis auf viel
zwingenderen und unerschütterlicheren Grundlagen beruht,
als auf dergleichen unsicheren und zufälligen Kundgebungen.
Er hoftt nach und nach den Beweis dafür beibringen zu
können. Man vergl. die Noten S. 67, 68, 84, 86.
d) „Das Neue Blatt" hat in Nr. 12,1882 den fesselnden
Schluss seiner unheimlichen Geschichte: „Das Geisterschloss"
gebracht, dessen Leetüre wir unseren Lesern getrost empfehlen
können. Sie schliesst mit den Worten: — „Aber der
Glaube an geheime magnetische Kräfte ist in mir noch
stärker geworden, als er war, und wenn mir auch der
nüchterne Verstand zuruft: ,Es war ein Traum deiner er-
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