Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
9. Jahrgang.1882
Seite: 94
(PDF, 165 MB)
Bibliographische Information
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94 Psychische Studien* IX. Jahrg. 2. Heft. (Februar 1882.)

regten Phatasie', so frage ich doch: Können Träume wandeln?
Können sie alte Verbrechen entdecken und Verlorene wiederfinden
?" — Dieser Geschichte folgt ein Artikel: „Blicke in
die Geisterwelt" mit einer Illustration nach einem Originalgemälde
von Alfred Seifert: „Gespenstergeschichten" betitelt,
auf dem eine alte Frau lauschenden jungen Mädchen grausige
Erscheinungen enthüllt, die bich aus deren schreckhaft entsetzten
Blicken kundgeben. Der Artikel stützt sich auf
Aussprüche eines Herrn A. Niemann (wohl nicht pseudonym)
in einem Artikel des „Salon". Daselbst heisst es unter
Anderem: — „Der Spiritismus ist sozusagen ein heimatloser
Vagabund auf dem weiten Felde der Wissenschaft ...
Er sieht mit einem Fusse in der Physik, mit dem andern
in der Metaphysik. Und dieses "Wechselbalges .. . wollen
sich beide nicht annehmen. [Die Physik hat es durch
Prof. Hare, Crookes, Wallace, Zöllner u. A., die Metaphysik
durch die Philosophen Fichte, Hoff mann, Ulrici u. A. doch
schon zum Theil gethan! — Ref.]. Nur in einem gebildeten
Geiste findet sich jener liebenswürdige und wahrheitfördernde
Skepticismus, den ich als eine Zweifelsucht bezeichnen möchte,
die in der Wissbegierde ihren Ursprung hat. Der Spiritismus
knüpft an das unerklärliche Etwas, an des Daimonion, das
Sokraies nie verliess und welches Piaton als Boten und Vermittler
zwischen den Göttern und Menschen bezeichnet.
Dieses Daimonion beherrscht die Welt trotz alles gesunden
Menschenverstandes, und es spottet alles Fortschritts. Der
gesunde Menschenverstand spielt ihm gegenüber keine Rolle,
als die des Sancho Pansa gegenüber dem Don Quixote. Er
ist immer der Klügste, aber er muss doch mit und bekommt
stets seine Prügel. Nicht der Verstand leitet und fördert
die Geschicke der Menschheit. Noch kein grosser Mann,
kein Genie, kein Reformator hat gesunden Menschenverstand
gehabt, denn die Leute von solchem hüten sich wohl, sich
kreuzigen, viertheilen, verbrennen und verbannen, oder auch
nur zeitlebens sich ärgern zu lassen. Sie treiben ihr Geschäft
mit Nutzen, ihren Beruf mit Beförderung und lassen
sich's wohl sein. Ungemein bezeichnend für dies Verhältniss
ist die Anekdote vom alten Blücher, der in St. Cloud sagte:
,Was muss das für ein Narre sein, der das Alles hatte und
nach Moskau geloofen ist'. — Aber die bewegenden Grössen
der Menschheit sind von einem Dämon beseelt, sie wissen
etwas von einem unerklärlichen Etwas, das die letzten
Gründe der Dinge umgiebt und die Seele der Menschen
mit geheimnissvollem Schauder erfüllt." — Am Schlüsse
giebt der Verfasser des Artikels Beispiele aus R. D. Öwerts
Werk: „Das streitige Land", indem er zuvor die richtige


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