Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
9. Jahrgang.1882
Seite: 95
(PDF, 165 MB)
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Kurze Notizen.

95

Definition aufstellt: — „Spiritismus ist nur das Bestreben
einer bestimmten spiritualistischen Partei, die Existenz einer
unsterblichen Seele durcli die Erfahrung, also auf empirischem
Wege zu beweisen."

e) Das „Neue Blatt" bringt in Nr. 13, 1882 in dem
bereits besprochenen Artikel: „Blicke in die Geisterwelt"
S. 204 und ^05 ausser anderen sehr scharfsinnigen Bemerkungen
, welche zum Theil aus Prof. Zöllners Schriften geschöpft
, zum Theil durch dieselben angeregt sind, folgende
Schlussbemerkungen: — „Unsere grössten Philosophen sind
übereinstimmend der Meinung gewesen, dass es zwei verschiedene
Arten des menschlichen Wissens gäbe, nämlich
eine Art, die erlernt würde, und eine andere, die man ge-
wissermaassen mit auf die Welt brächte, und deren man sich
im Laufe des Lebens erinnerte. Es giebt nämlich offenbar
Dinge, die man nicht wissen kann, wenn sie Einem nicht
gesagt sind. Der geschickteste Frager kann aus einem
Menschen nicht herausfragen, wann Friedrich der Grosse gestorben
ist, wenn dieser es nicht gelernt hat, und ebenso
wie mit der Geschichte, verhält es sich mit Sprachen, mit
Geographie, mit hundert andern Wissenszweigen. Eine
bemerkenswerthe Eigenthümlichkeit alles gelernten Wissens
ist die, dass es keine Wahrheit an sich enthält. Man kann
sich in jedem Fall die Möglichkeit vorstellen, dass es anders
wäre, und es bedarf einer Autorität zur Entscheidung. Ja
sogar in den verschiedenen Zweigen dieses gelernten Wissens,
wo es sich um erfahrungsmässig gewonnene Naturgesetze
handelt, bleibt der Phantasie wenigstens noch die Möglichkeit
, einen andern Weg zu gehen. Ich weiss z. B., dass
Eisen schwerer ist als Wasser, kann mir aber einbilden,
Eisen könne schwimmen. Dagegen giebt es ein anderes
Wissen, welches sich dadurch auszeichnet, dass es aus dem
Menschen hervorgelockt werden kann, ohne dass dieser je
ein Sterbenswort davon gehört hat. Und dieses Wissen hat
die Eigenthümlichkeit; dass es selbst der Phantasie völlig
unmöglich ist, sich von der richtigen Erkenntniss zu entfernen
. Dahin gehören alle Sätze der Mathematik. Es ist
völlig unmöglich, sich ein viereckiges Dreieck, oder einen
dreieckigen Kreis, oder eine gerade Ungerade vorzustellen.
Das eigentliche Fundament dieser angeborenen Erkenntniss
sind nun die Vorstellungen der Zeit und des Raumes.
Beim besten Willen und der stärksten Phantasie kann der
menschliche Geist sich aus dem Raum weder selbst entfernen
, noch irgend einen andern Gegenstand, und auch der
Vorstellung der Zeit kann er absolut nicht entfliehn. Wir
haben es hier nur mit dem Räume zu thun ♦.. Wir können


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