Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
9. Jahrgang.1882
Seite: 99
(PDF, 165 MB)
Bibliographische Information
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Aksakow: Das französische Medium Madame Kodiere. 99

Klopflaute hören. . . .: 'Widersetze dich!' — war Alles,
was mir gesagt wurde. Dieses Wort genügte mir; ich
widersetzte mich der Operation. Grosse Scene mit den
Aerzten; aber ich wollte nichts hören .... sie verschwanden,
meine Tochter als dem Tode verfallen erklärend. Hierauf
wurde mir durch eine andere Communikation folgende Behandlung
verschrieben: ein Dekokt gewisser Kräuter, mit
dem ich den kranken Fuss beständig benetzen musste, bis
das Kind aufhören würde zu schreien. Ich machte
dies durch 18 Stunden; endlich hörte das Schreien auf, und
das Kind schlief zum ersten Male nach 18 Nächten ein.
Bei seinem Wiedererwachen war sein Bein zu dreifacher
Stärke angeschwollen und zeigten sich zwei weisse Punkte
auf demselben. Hierauf ward mir gesagt, dass ich die Haut
über diesen beiden Punkten mit meinem Eheringe durchdrücken
oder vielmehr zerreissen sollte, damit zwei weisse
Eiterstöcke daselbst erschienen, welche ich mit einer Serviette
ergreifen und mit einem Ruck herausziehen solle. . .
Es gingen zwei, einen Fuss lange Schnüre daraus hervor ...
und ich fiel darüber in Ohnmacht. — Während mehrerer
Monate gingen 18 Knochenstückchen aus dieser Oeffnung
hervor, und der Fuss schrumpfte zusammen. Niemand wollte
glauben, dass mein Kind jemals wieder gehen würde; aber
es ward mir gesagt, dass sie noch vor Ende des Jahres
tanzen würde, und so geschah es auch. Um die Behandlung
zu vervollständigen, erhielt ich eine Communikation, welche
mich mit ihr in Seebäder gehen hiess; man deutete mir
einen Küstenort an, den ich nicht einmal dem Namen nach
kannte (einen Hafen bei Boulogne); meine Tochter mrusste
dort die Beine in das Wasser halten, dann sie in den Sand
stecken. Und nun ist sie, wie Sie dieselbe dort sehen." ...

„Zeige doch dem Herrn Dein Bein", — sagte Madame
It., indem sie sich an ihre Tochter wandte, — „damit er
sich genau vergewissern kann."

Und ich sah die schreckliche Narbe dieses Beinfrasses.

Es war mir interessant, aus dem Munde der Madame
Rodiere einige Mittheilungen über die Entwicklung ihrer
mediumistischen Fähigkeiten zu erhalten. Ich erfuhr etwa
Folgendes: —

Als sie noch ein Kind war, passirten ihr bereits seltsame
Dinge und hatte sie Vorgesichte, welche sich stets
erfüllten; man nannte sie auch ein „aussergewohnliches
Kind." Als sie sich 1844 im Alter von damals 14 Jahren
noch in der Pension befand, ging sie mit ihrer Tante in
das Bad Balarüc, und dort wurde sie zu ersten Male vom

Baron de Ldbarthe magnetisirt. Zu jener Zeit beschäftigte

7*


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