Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
9. Jahrgang.1882
Seite: 103
(PDF, 165 MB)
Bibliographische Information
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C. E. Noessler: Wer Ohren hat zu hören, der höre! 103

dieses Tischrücken wieder vergessen. — Im Jahre 1857 hatte
ich persönlich im Ministerium des Innern zu thun und musste
zu diesem Zwecke nach Dresden reisen, wo ich bei einem
Onkel Quartier nahm. Zu dieser Zeit war das unbe-
wusste Schreiben durch den Psychographen (Seelenschreiber)
— die nächste Stufe des Tischrückens — aufgetaucht und
wurde von sogenannten Medien benutzt, um allerhand Fragen
durch die unerklärliche Intelligenz beantworten zu lassen.
Auch mein Onkel hatte sich solch einen Psychographen fertigen
lassen, und wurden bei meinem Eintritt in die sehr
zahlreiche Familie soeben Versuche damit angestellt. Doch
Niemand war Medium, und deshalb ging der Psychograph
nicht von der Stelle. Mein Onkel befragte mich um Rath,
doch war ich ebenfalls nicht in der Lage, Auskunft darüber
zu ertheilen.

Während wir uns von dieser wunderbaren Macht unterhielten
, komm t ein Cousin von mir zur Thür herein, welcher
ein ehrbarer, 19 Jahre alter Schmiedegesell war. Ich erzählte
ihm die Wundennär des Psychographirens und veranlasste
ihn, seine Hände einmal versuchsweise auf das kleine
Schreibinstrument zu legen. Ein schon vorhandenes Alphabet
, auf einem grossen weissen Bogen geschrieben, was schon
zu diesem Zwecke angefertigt war, wurde auf den grossen
Familientisch gelegt und auf diesen Bogen das Instrument
gesetzt — und kaum hatte mein Cousin die Hände darauf
gelegt, als der Psychograph in grossen Bogen auf dem IJapiere
herumkreiste. Ganz erschrocken Hess mein Cousin los und
war schwer zu bewegen, die Hände von Neuem aufzulegen;
doch Zureden half, und nun bekamen wir sofort die verschiedensten
Fragen richtig beantwortet. Es geschah dieses
am 7. Juni 1857.

Unter allen Umständen musste ich — als Verleger und
Redakteur eines Amtsblattes —- am 10. Juni wieder zu Hause
sein, da ich keinerlei "Vorbereitungen zur Herausgabe der
neuen Nummer getroffen. Durch den Psychographen wurde
mir gesagt, dass ich erst am 17. Juni in meiner Heimath
ankommen würde. Natürlich nahm ich diese Aussage als
Lüge an, und doch wurde ich wider "Willen auf meiner Reise
aufgehalten, so dass ich, ohne alles Zuthun, am 17. Juni
zu Hause anlangte. Da ich unterwegs meine Mutter, welche
in einem Städtchen bei Oschatz lebte, auf einen Tag besuchen
wollte, wurde ich dort krank, und so kam der unerwünschte
Aufenthalt bis zum 17. Juni — Was war das!? — wieder
eine Thatsache? wieder eine prophetische Aussage durch
die intellectuelle Kraft? — Da ich in meiner Umgebung
keine mediumistische Kraft entdecken konnte, so blieb auch


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