Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
9. Jahrgang.1882
Seite: 104
(PDF, 165 MB)
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104 Psychische Studien. IX. Jahrg. 3. Heft. (März 1882.)

die weitere Forschung nach diesem unerforsehlichen Etwas
aus und wurde wieder vergessen.

Im Januar 1867 bemerkte ich bei meinem 11 jährigen
Knaben Gustav — gegenwärtig Kaufmann in Dresden —
grossartige mediumistische Anlagen, die ich rein zufällig
entdeckte. Zu dieser Zeit hatte ich fünf Kinder, die eines
Abends mit uns vereint am Familientische Platz genommen;
da kommt mir plötzlich der Gredanke, die Kinder nach ihrer
mediumistischen Kraft zu untersuchen. Eine leere Cigarren-
kiste sollte als Vermittler dienen. Die Hände der Kinder
wurden zu einer Kette formirt, aber ein Erfolg nicht erzielt
; bis der 11jährige Gustav allein die Hände darauflegte,
wo der Kasten schnelle kreisförmige Bewegungen machte.
Sofort Hess ich vom Tischler einen Psychographen anfertigen,
und während der Knabe des andern Tags in der Schule
war, traf ich alle Vorbereitungen zu einem weitern Versuche
. — Das Alphabet lag fertig auf dem Tische, das
kleine Instrument darauf. Zur Sicherheit hatte ich das
Alphabet ganz untereinander, der Kreuz und Quer geschrieben
, jedoch dem Knaben nicht gezeigt. Ich setzte
demselben meine grosse Wintermütze auf, zog diese über
den halben Kopf herein, so dass Ohren, Augen und Nase
nicht mehr sichtbar waren; so führte ich den Knaben an
den Tisch, legte ihm seine Hände auf den Psychographen
und gebot ihm, die Hände nicht eher von dem Instrumente
zu nehmen, bis ich es wünschte. Meine erste Frage war
nun: „Ist hier eine Kraft vorhanden, welche einen Willen
hat?" — Das Instrument zeigte sofort auf das Wort „Ja!"

— „Wie nennt sich diese Kraft?"' — Nun wurde folgender
Satz correct, schnell und sicher zusammenbuchstabirt: „Ich
heisse Demonardus, ich bin ein Sohn des Berggeistes Rübezahl
und wohne im JKiesengebirge."

Ich kann gestehen, dass ich mich fast schämte, weiter
zu fragen, da mir diese Antwort, wenn auch wunderbar, doch
unglaublich märchenhaft vorkam. Doch war mir der Trost,
dass mein Gustav absolut nicht sehen konnte, was diese geheimnissvolle
Kraft dictirte. Frage: „Die Sagen vom Berggeiste
Rübezahl sind doch nur Kindermärchen?" — Antwort:
„Nicht doch! viele Erzählungen sind Fabel, doch ist manches
wahr, und mein Vater ist und wird immer sein der Herr
der Berge." — Verrückt, total verrückt kam mir diese Kundgebung
vor, und doch — woher kam sie, ohne den Willen
und ohne Wissen des Knaben gegeben, von einer Intelligenz
? was war sie? — was hatte sie für eine Bedeutung?

— Nun wurden eine ganze Reihe Antworten ertheilt, wo
mir erzählt wurde, wie er, der Geist, von Rübezahl als Sohn


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