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136 Psychische Studien. IX. Jahrg. 3. Hett. (März 1882,)
mit seinem Vater John, welcher Richter war, 1824 aus London
nach Sidney. Er wurde später sogar Gouverneur von Süd-
Australien und erhielt 1839 ein Anerkennungsschreiben von
Ihrer englischen Majestät Regierung über seine vortreffliche
Verwaltung. Hierauf heirathete er die jüngste Tochter des
Sir John Hindmarsh und kehrte 1840 nach England zurück,
war kurze Zeit Regierungs-Sekretair apf Helgoland, wurde
Richter in Middle Temple zu London und später Oberrichter.
Er übte die Kunst der Miniaturmalerei, maKe den König
Christian VIII. von Dänemark, den Fürsten Timm Taxis,
den Fürsten Esterhazy und andere hohe Notabilifcäten. Hierauf
kehrte er nach Australien zurück, practizirte als Jurist
zuerst in Adelaide bis zur Entdeckung der Goldminen, ging
dann nach Melbourne, wo er die berühmtesten Prozesse
führte und reich wurde. Als Begründer der „Gesellschaft
der schönen Künste" und der „Geologischen Gesellschaft"
war er deren Beisitzer und Vicepräsident. 1853 ging er
abermals nach London auf 2 Jahre, um speziell Mineralogie
zu studiren, ward Mitglied der „Geolog. Ges. in London",
Ehrenmitglied der „Naturwiss. Gesellschaft" zu Dresden,
der „Geol Ges." zu Berlin etc. Im Krimkriege errichtete
er ein Uebungs-Depöt für die deutsche Legion auf Helgoland
. 1856 kehrte er nach Melbourne zurück, trat sofort
in seine hohe Stellung, sass im Parlamente und zog zuletzt
nach Sidney, wo er zuerst bei Minenunternehmungen mit-
betheiligt war, bis ihn die grosse Panique derselben wieder
zur Aufnahme seiner Rechtsgeschäfte bewog. Er ist vollendeter
Flötenspieler, Zimmermann und Mechaniker, erfand
eine neue Goldwäsche-Maschine und besitzt eine Menge Geschicklichkeiten
, welche ihn weder als Charlatan noch als
Subject einer Hallucination erscheinen lassen. Er hat in
seinem Leben nie geraucht, noch getrunken und besitzt persönlichen
Muth, wie er bei verschiedenen Gelegenheiten dar-
gethan. — Das zweite Capitel bespricht seine „Bekehrung
zum Spiritualismus". Er war von Haus aus Mitglied der
englischen Hochkirche und erfüllte gewissenhaft die Pflichten
eines solchen, war gegen allen Unglauben eingenommen,
strenger Sabbathhalter u. s. w. Erst vor drei Jahren wurde
er Zeuge eines Gesprächs seines Freundes des Ehrenw.
J. Sowie Wilson mit einem andern Herrn über den Spiritualismus
. Er hörte von dem jugendlichen Medium Mr. Thomas
Walker, welcher unter dem Einflüsse von Geistern Abgeschiedener
über fast alle gelehrten Gegenstände seinen Zuhörern
die gewünschte Auskunft gab und ihn durch erstaunliche
Mittheilungen überzeugte. Weiter erhielt er mit seiner
Familie schlagende Gommunicationen durch die Planchette
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