Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
9. Jahrgang.1882
Seite: 161
(PDF, 165 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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Felix v. Stein: Einige theoretische Winke zur Erklärung etc. 161

Personen befinden.*) Hierbei können die beiden Fälle
stattfinden: —

d) dass diese Intelligenzen lebende Menschen sind, welche,
ohne es selbst zu wissen, in geistigem Rapport mit dem
Oirkel resp. Medium stehen; denn örtliche Entfernung spielt
hierbei keine hindernde Rolle, wie wir aus der Geschichte
des Somnambulismus wissen;

V) dass die Intelligenzen nicht an Menschenleiber gebundene
Geister sind.

Dieser Fall hat wieder zwei Unterfälle: —

ä) dass es Geister verstorbener Menschen sind;

ß) dass es Geister einer anderen Weltordnung sind,
welche überhaupt nicht geistig wie körperlich als Menschen
geboren worden sind.**)

Sobald man einmal gezwungen ist,***) die Mitwirkung

*) So braucht unseres Erachtens der das Medium zur Zeit der
Cirkelsitzung bestimmende positive Pol oder H&uptmagnetiseur, „der intelligente
Operator am andern Ende der Linie", wie Mr. Crookes treffend
sagt, gar nicht im Cirkel selbst sich zu befinden, sondern in beliebiger
Ferne, ja nur ein einziges Mal mit dem Medium in energischen
Contact gekommen zu sein, und kann doch durch das Medium seine
Gefühls- und Ideenwelt vermittelst seines inneren unbewussten Willens
zum fortdauernden automatischen Ausdruck bringen. Daher die wiederholten
Erscheinungen gewisser constanter Gestalten -Tyjjen, während
neue nur dann entstehen, wenn ein neuer Operator (meist im Cirkel)
den früheren Einfluss tiberwindet und die ganz bestimmte, nur ihm
bekannte Geistgestalt eines Verstorbenen wünscht. — Die Red.

**) Hierher würden nun die von verschiedenen Religionen uns überlieferten
(Vor-) Begriffe von unterirdischen Dämonen wie tiberirdischen
Engeln gehören. Wie dieselben doch aber nur gesteigerte Ab-
stractionen und Personificationen irdischer Vorstellungen von bösen
und guten Menschen, oder von traumhaften mythischen Empfindungseindrücken
noch ungekannter Naturkräfte auf Erden wie am Himmel
sind, würde uns zu weit führen, hier zu entwickeln. Auch ist der Fall
nicht ausgeschlossen, dass wir in unmittelbaren Connexmitdem göttlichen
Geiste selbst gerathen, wozu aber doch die eigene Inspirationsfähigkeit
und das Gewissen eines jeden Menschen ohne ein besonderes
Medium hinreichend sind. Alle diese Annahmen sind Objecto
des reinen Glaubens — wir verfolgen aber hier nicht blosse Möglichkeiten
, sondern die gegebenen Wirklichkeiten ganz bestimmter
mediumistischer Leistungan. — Die Red.

***) Dieser logische Zwang allein ist es, dessen Kriterium
wir suchen müssen, um genau unterscheiden zu lernen, was irdische
und was überirdische Geisterwirkungen sind. Alles durch Medien Geschehende
ist an deren Psyche (seelische Kraft) gebunden und mithin
„psychisch". Bevor wir nicht genau wissen, wie weit diese Kraftwirksamkeit
der irdischen Psyche reicht, können wir selbst die frappi-
rendsten mediumistischen Erscheinungen nur hypothetisch transzendenten
Geistern zuschreiben, haben aber doch keine absolute Gewissheit
. Deshalb treiben wir wissenschaftlich vorerst psychische
Studien, eine um alle diese belehrenden Erscheinungen erweiterte
Psychologie.— Die Red.

Psychische Studien. April 1882. H


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