Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
9. Jahrgang.1882
Seite: 171
(PDF, 165 MB)
Bibliographische Information
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Gr. C. Wittig: Neuere Beobachtungen und Streitfälle etc. 171

und dass es eine für ein so zartes Alter ganz unbekannte
Witzigkeit und Schlagfertigkeit besass;*) dass ihr Gesicht
kein solches war, wie wir es jemals an sterblichen Leibern
gesehen, und dass es nicht ohne den Anschein von Ueber-
treibung beschrieben werden kann. Wenn wir nun auch
die Existenz eines solchen sterblichen Wesens zugeben wollten,
könnte es unter den Kleidern des Mediums länger als zwei
Stunden in einem warmen Zimmer verborgen gehalten worden
sein?" — Solche und andere christliche G-egengründe
wider die faktischen Materialisations-Erscheinungen dieses
Mediums siegreich zurückzuschlagen, war für Mr. Roberts ein
Leichtes. Wir dürfen uns seine Gegengründe schenken, auch
gegen die feine Andeutung eines anderen dieser christlichen
Correspondenten, welcher offen zur Unterdrückung solcher
angeblicher Geistergespräche mit der kleinen „Effie" und Mr.
Gruff u. A. auffordert, damit das Medium sein verlorenes
öffentliches Vertrauen wieder gewinne. Mr. Roberts nennt
dieses „christlichen Spiritualismus in seinen höheren Phasen."
Den Spiritualismus in seinen höchsten Phasen nennt er den
thatsächlich durch solche beweiskräftige Medien vermittelten.

Wenn er jedochbehauptet: „Was die Spiritualisten und das
Publikum wünschen, sind Thatsachen, und nicht Theorien,
durch welche die Wahrheit verletzt und die sie Darstellenden
verleumdet werden," so meinen wir, dass auch durch solche
Theorien wie die obigen die Thatsächlicheit erst recht für
Verständige leuchtend hindurchschimmert. Doch blosse
Thatsachen ohne Theorien möchte es schwerlich geben.
Der Spiritualismus selbst ist schon eine solche Theorie, wenn
er dergleichen mediumistische Erscheinungen von vorn herein
jenseitigen Geistern Abgestorbener zuschreibt. Die
Crookes'scke Theorie der „psychischen Kraft" des Mediums
dürfte noch nicht vollständig beseitigt und auch in obigen
Fällen nochmals in sorgfältige Erwägung zu ziehen sein.
Wir glauben z. B. auch nicht an die reale Manifestation des
wirklichen Geistes von JosepMne Bonaparte als Sängerin und
an die der Elfe „Spinnewebe". Wir haben in ihnen offenbar
nur plastische Gestalten der magisch erregten psychischen
Einbildungskraft des Mediums vor uns: — echt in ihrer

*) Ganz ähnlich wie bei der kleinen Abäa des jetzigen Leipziger
Mediums. Dieselbe ist, wie wir in Erfahrung gebracht, durch einen
Berliner Cirkel erst entwickelt woiden, dessen Theilnehmer derartige
Erscheinungen von anderwärts her bereits kannten und dieselben auch
der Psyche des von ihnen raagnetisirten Mediums imprägnirten, das
sie nun als Stereotypfigurrn, wie z. B. die des Indianers Orvassoo, der
doch nach Mrs. Lowsa Andrews Bericht Stade's geistiger Begleiter ist,
beibehalten hat. Anderwärts erschienen John King und Rath King fast
bei allen Medien, was man sich bisher nicht zu erklären wusste. Ref.


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