Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
9. Jahrgang.1882
Seite: 181
(PDF, 165 MB)
Bibliographische Information
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Psychische Studien. IX. Jahrg. 4. Heft (April 1882.) 181

„Die Uehertragung der Empfindung"

ist ein Artikel von sehr hohem Werth. Er handelt über
Dr. Davey* s Berieht im „The Journal of Psychological Me-
dicine and Mental Pathology" (VII, 1881, pt. 7) in Betreff
eines Falles, welcher zu Bristol unter seine Beobachtung
gekommen ist. Mrs. Croad zu Clifton ist, wie es scheint, seit
1870 total blind und seit 1871 taub geworden. Dessenungeachtet
hat sie die merkwürdige Gabe, Gegenstände, welche
sie unmöglich sehen kann, nach blosser Berührung mit ihren
Fingern zu beschreiben. Sie hat auch die höchst merkwürdige
Gabe des Hellsehens. („Light" Nr. 40, 4881.) Neuere Entdeckungen
, welche sich auf die Verwandlung elektrischer
Ströme in Ton-Schwingungen basiren, legen die Frage nahe,
ob es nicht möglich sei, Licht in Elektrizität zu verwandeln
und so durch dazwischen liegende Hindernisse
hindurchzusehen und das Sehen in Fühlen zu
übersetzen? Mrs. Croad ist auch partiell gelähmt. Während
den von den Doctoren Davey, Andrews und Eltiot mit ihr angestellten
Experimenten wurden ihr die Augen dicht verbunden
und „in zwei Fällen das Zimmer total finster gemacht
." Unter diesen Umständen wurde ihr eine Photographie
eingehändigt; sie legte dieselbe an ihren Mund oder ihr.e
Stirn, befühlte sie eine Minute lang mit ihren Fingern der
rechten Hand und dann gab sie nach einer Pause gesammelten
Nachdenkens eine schriftliche, oft vollständig
detaillirte Beschreibung derselben, welche hinsichtlich
ihrer präcisen Genauigkeit überraschte. Ihre Freunde
verkehren mit ihr, indem sie mit dem Zeigefinger auf ihre
Stirn schreiben; aber ihre Tochter, mit der ihr Rapport
inniger ist, „braucht sich nur in eine nahe oder persönliche
Berührung mit ihr zu setzen, damit sie deren Gedanken und
Wünsche wahrnehme." Nach Dr. Davetfs Zeugniss hat sie
„die Gabe, gleichsam durch Sympathie oder durch eine Ge-
meiaschaftlichkeit von Gedanken und Gefühlen jeden von
einem ihrer Freunde geschriebenen und ihr von einer dritten
Person in die Hand gelegten Brief richtig zu entdecken."
Sie kann Dr. Davetfs Besuche vorhersagen, eine Thatsache,
welche der Berichterstatter „jener grossen Gruppe von wirklichen
oder angenommenen Vorfällen anreiht, bei denen wir
unser Urtheil aufgeben." Mrs. Croad scheint auch dem Dr.
Davey ein Geheimniss seiner eigenen Lebensgeschichte auf
eine Weise offenbart zu haben, „über welche hinaus es nichts
Wahrhafteres und Prompteres giebt." Dr. Davey ist durch
und durch Materialist, bezweifelt zwar noch manches an
diesen Vorgängen, besonders an denen des Hellsehens,


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