Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
9. Jahrgang.1882
Seite: 194
(PDF, 165 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1882/0202
194 Psychische Studien. IX. Jahrg. 5. Heft. (Mai 1882.)

durch welche entweder entkörperte Geister, oder des Mediums
eigener Geist Manifestationen erzeugen können. Hier
waltet eine kleine Verschiedenheit zwischen Spiritualisten
und Theosophisten; denn während die ersteren nur eine
Klasse von Personen, nämlich Medien kennen, weiche dergleichen
Phänomene erhalten, kennen die Theosophisten
deren zwei, nämlich das Medium und den dasselbe beeinflussenden
Magier.

Ich selbst habe gefunden, dass eine wunderbare Kraft
durch die sogenannte Selbst-Beschaulichkeit entwickelt wird.
Die indischen Fakirs sitzen stundenlang und betrachten
„Om, d. h. Gott*'; und dadurch wie durch die Praxis des
Athemanhaltens und der Fixirung der geistigen Fähigkeiten
des sog. JBellsehens auf ein gewisses Object — vielleicht
auf einen Körpertheil — erhalten sie die Yoga genannte
Kraft. Durch Alleinsitzen habe ich selbst grosse geistige
Erleuchtung gewonnen, und dann habe ich, durch Aussprechen
gewisser Worte, die Geister lebender Freunde
angerufen, und habe sie vor mir erscheinen sehen, habe
mit ihnen Gespräche geführt, und dann, wenn ich diesen
Freunden im normalen Zustande begegnete, habe ich von
ihnen Beweise erhalten, dass es nicht blosse Einbildung
von mir war, sondern dass eine Art von Communication
oder Verkehr zwischen uns stattfand. Ich habe hierauf
diese Gewohnheit entschieden aufgegeben, weil ich diese
Personen dadurch zu benachtheiligen fürchtete; aber ich
habe genug davon erlebt, um meinen starken Glauben zu
befestigen, dass wir einander noch während dieses unseres
leiblichen Lebens gegenseitig beeinflussen, mit einander verkehren
und sogar einander sehen können. Eine Freundin
hat jüngst mit mir das Experiment versucht, allwöchentlich
zur selben Stunde an einem bestimmten Tage in meilenweiter
Entfernung von einander uns hinzusetzen und zu
sehen, ob wir einander beeinflussen könnten; und so weit
wir gegangen sind, haben wir die stärksten Beweise, dass
wir dies zu vollbringen im Stande waren. Das eine Mal
erblickte ich als Erwiederung auf meine ernste Anrufung
deutlich meiner Freundin Gestalt vor mir.

Dass gewisse W ortformeln eine kräftige Wirkung üben,
dessen bin ich gewiss; aber ob die Kraft in den Worten
oder in dem Willen liegt, weiss ich nicht. Doch scheint
die Entwicklung der Willenskraft überaus wichtig für
Jeden, der ein A. dept zu werden wünscht. Einige werden
sagen: „Alles, was Sie uns da sagen, kann das Resultat
der Einwirkung menschlicher Geister auf Medien sein." Sie
werden vielleicht leugnen, dass es noch andere Einflüsse,


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1882/0202