Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
9. Jahrgang.1882
Seite: 197
(PDF, 165 MB)
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A, F. Tindali: Theosophie.

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Nun zur angewandten Methode behufs Hervorhringung
dieser Phänomene. Der grosse Schlüssel ist das Akasa-
Muidum oder die psychische Kraft, welche ohne Zweifel
identisch ist mit dem Lebenselixir der Rosenkreuzer. Das
ganze System der Magie entwickelt sich aus dieser geistigen
Kraft. Eine Methode der Orientalen ist das Sich im
Kreise drehen, das Erheben schrecklichen Geschreis, misstönende
Laute. Wenn man damit fortfährt, so erregen
sie einen Trance-Zustand, in welchem die davon befallenen
Personen Feuer angreifen und sich sogar tödtliche Wunden
beibringen können, welche augenblicklich wieder heilen.
Diejenigen Orientalen, welche dergleichen Dinge thun,
heissen die tanzenden und heulenden Derwische, Die
Europäer jedoch ziehen sanfte beruhigende Musikweisen
vor. Ein beständig wiederholtes monotones Geräusch wird
man von grosser Wirkungskraft finden, oder auch wenn man
starr in Becher, Krystalle, Wasserflaschen im Dunkeln etc.
blickt. Alle diese Methoden erstreben denselben Zweck,
nämlich das Erwecken dieser geistigen Kraft, durch welche
wir fähig werden, spirituelle Phänomene in einem der
Quantität nach grösseren oder geringeren Grade zu erzeugen
. Ein kleiner Betrag erzeugt Inspiration und Trance,
ein grösserer das, was wir physikalische Manifestationen
nennen; ein noch grösserer befähigt die Adepten des Ostens,
sich mit Akasa wie mit einem Gewände zu umhüllen und
sich auf diese Weise unsichtbar zu machen. Sie sind auch
im Stande, sich selbst von Ort zu Ort zu versetzen*);
und, wie Khoot-hoomi in Mr. Sinnetfs Buch sagt, haben sie
einen noch stärkeren Beweis als die Spiritualisten, dass
der eigentliche Mensch den Tod überlebt, denn sie seien
im Stande, ihre Körper nach Willkür zu verlassen und im
Geiste zu wandern,

Die Punkte, welche ich einzuschärfen wünschte, sind
folgende: dass die Theosophie keine Gegnerin des Spiritualismus
ist, sondern vielmehr eine Erweiterung der letzteren;
und dass der Spiritualismus, oder der Verkehr mit (abgeschiedenen
) menschlichen Geistern, nur eine Phase der

*) Wir erlauben uns, diese Behauptung noch bescheiden zu bezweifeln
, wenigstens in dem Sinn, dass die Adepten sich auch leibhaftig
, und nicht blos geistig, von Ort zu Ort versetzen könnten.
Wenn auch der Körper eines Mediums in einem Zimmer emporgehoben
werden kann von geistigen Kräften, so vermag er doch schwerlich
plötzlich Hunderte von Meilen entrückt zu werden. Das Wandern
und Erscheinen im Geiste ist durchaus kein Wandern und Erscheinen im
physischen Leibe. Letzterer ist eine gründliche physikalische Schranke
für den auf Erden einverleibten Geist, weshalb der Leichnam beim Tode
vom Geiste undematerialisirt zurück bleibt. — Der Uebers.


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