Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
9. Jahrgang.1882
Seite: 208
(PDF, 165 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1882/0216
208 Psychische Studien. IX. Jahrg. 5. Heft. (Mai 1882.)

Besonderes Grauen hatte ich vor Erscheinungen
des Somnambulismus, die so häufig ein ärgerliches Aufsehen
erregen und so wenig Gutes geschafft haben, und da
immerhin ein geheimnissvolles und gefährliches Feld eröffnet
werden konnte, so konnte ich nicht umhin, in meinen einsamen
Gebeten die Sache dem Herrn zu befehlen, ihn bittend,
doch ja vor allen Thorheiten und Verwirrungen, in welche
man verwickelt zu werden versucht sein könnte, mich und
Andere zu bewahren. Als sich die Sache ernster entwickelte,
hielt ich besondere Gebete und Besprechungen auf meinem
Zimmer mit dem Schultheisen und Mose, und ich kann wohl
sagen, dass hierdurch ein nüchterner Sinn unter uns erhalten
wurde, der allein ein glücklich Ende uns versprechen
konnte. Es vergingen indess mehrere Wochen, ehe das Geschrei
in der Umgegend sich verlor, und viele Freunde
kamen, das Haus zu besuchen. Mancher wollte auch darin
übernachten, um sich von der Wahrheit des im Umlauf Gekommenen
zu überzeugen. Allein das Haus wurde sorgfältig
verwahrt, was um so leichter geschehen konnte, da
der Dorfschütze gegenüber wohnt, und Anfragen bei mir,
wie einmal drei katholische Geistliche der badischen Nachbarschaft
, die etliche Stunden der Nacht in der Stube zubringen
wollten, wies ich aufs entschiedenste zurück.

Allmählich wurde es stiller, und alles Nachfolgende ist
ausser der Kenntniss der Gemeinde geblieben, die zwar
immer merkte, dass es noch nicht richtig sei, hie und da,
doch nur selten — denn die Leute fürchteten sich — etliche
Brocken vor dem Hause erlauerte, auch mich bisweilen
sehr bemitleidete, im ganzen aber bis auf den heutigen
Tag nichts Gewisses und Zusammenhängendes weiss. Das
Gepolter in dem Hause hörte erst zu Anfang des Jahres 1844
ganz auf und war namentlich an den monatlichen ßuss- und
Bettagen unserer Kirche besonders heftig. Auch wurden
stets verschiedene Gestalten wahrgenommen, wie auch an
der Wand hinschleichende Lichtlein, was ich dahingestellt
sein lasse, da ich selbst nie etwas gesehen habe.*)

(Fortsetzung folgt.)

- ist

*) Behufs einer annähernden Erklärung dieser Erscheinungen
vergleiche man in dem vorhergehenden Artikel „Theosophie" alles
über die „psychische Kraft" oder das sog, „Akasa-Fluiduni" Gesagte,
sowie die sämmtlichen Noten des April-Heftes der „Psych.-Studiena. —

Die Red.


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1882/0216