Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
9. Jahrgang.1882
Seite: 237
(PDF, 165 MB)
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Kurze Notizen.

237

las, in sog. Geistergestalten zu projiciren und aussprechen
zu lassen, so hatte er in diesem Falle gewiss doppelte Vorsicht
zu üben. Immerhin war und blieb er nur auf Vermuthungen
beschränkt, selbst wenn er die Wahrheit sah
und erkannte. In der That konnte er doch nur aus den
Gemüthern oder Psychen seiner Fragesteller und deren
Umgebung lesen. Auf welche Weise hätte Prinz Karl sein
Erbe erhalten wollen, selbst wenn der Geist die Person
genau bezeichnet hätte, die es an sich nahm? Wer hätte
diesem Geisterausspruche glaubwürdigen Nachdruck und
Execution beilegen können, wenn der Kurfürst selbst dieser
Angelegenheit so offenbar abgeneigt war und blieb? Wir
geben diese verwickelten Verhältnisse einfach zu bedenken,
um Schrepfer's peinliche Lage zu begreifen, die ihn nach
seiner Ausweisung in Dresden zu Leipzig in den Tod trieb.
Ave-Lattemand's Darstellung seines Falles ist ganz ungenügend
und lückenhaft, denn sie verschweigt ganz die obige Geschichte
, welche uns erst einen gewissen Tiefblick in seine
innerste Lebenslage vermittelt. Damit erachten wir unsere
frühere eigene irrige Auffassung des Sehrepfer''sehen Falles
im November-Hefte 1874 der „Psych. Stud." S. 522 ff. in
dem Artikel: „Sehr epf er nur ein Schwindler und kein
Spiritist" für im wesentlichen berichtigt. Damals gingen
zum 100jährigen Gedächtnisstage seines Todes die Wogen
der öffentlichen Erregung sehr hoch, und wir konnten nach
den von seinen Gegnern allein beigebrachten Lebensdaten
kein besseres Urtheil über ihn fällen. Hoffentlich werden
ganz unpartheiische Geschichtsforscher dereinst aus den
Dresdener Archiven noch ganz andere Aufschlüsse über
ihn und die verschwundene Erbschaft gelegentlich zu Tage
fördern.

Gr. C. Wittig.

Kurze Notizen.

a) In dem Gedichte „Lithika", welches von der Natur
und den Kräften der Steine handelt und dem Orpheus zugeschrieben
wird, aber aus einem viel späteren Zeitalter,
wahrscheinlich aus dem 4. Jahrhundert n. Chr. herrührt,
wird namentlich der Magnet stein oder Siderit, wie ihn
der Dichter nennt, gepriesen. „Mit diesem Stein", heisst
es, „kannst du die Stimmen der Götter vernehmen und
auch andere Wunder erfahren. Wenn du sehr krank bist,
dann brauchst du ihn nur mit den Händen recht zu bewegen
und zu schütteln. Aber dann befrage ihn auch


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