Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
9. Jahrgang.1882
Seite: 244
(PDF, 165 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1882/0252
244 Psychische Studien, IX. Jahrg. 6. Heft. (Juni 1Ö82.)

wesen; und die methodistischen Schwärmer warnen uns, nicht
zu strenge die Triebe zu unterdrücken, welche so Viele zum
Ausdruck ihrer inneren religiösen Gemüthsbewegungen durch
äussere Handlungen treiben.

Nun liegt gar Vieles in den Lehren der Spiritualisten,
mit dem die Kirche aufs herzlichste übereinstimmen kann.

1. Der Spiritualismus ist ein System des Glaubens,
nicht blosser Leugnung alles Dessen, was nicht logisch bewiesen
ist. Seine Anhänger schämen sich nicht zu gestehen,
dass sie Sätze für wahr halten, welche keines mathematischen
Beweises fähig sind. Sie sind wenigstens Theisten, wenn
nicht mehr; sicherlich keine Atheisten.

2. Der Spiritualismus ist seiner eigenthümlichen Natur
nach ein Gegner alles Sadducäismus und Materialismus.
Er widerspricht ganz den Behauptungen jener erbärmlichen
Philosophie, welche die Seele zu nur einer Funktion des
Gehirns und den Tod zu einem ewigen Schlafe macht. Er
verkündet, dass der Mensch verantwortlich ist für seine
Handlungen, gegenüber Denen, welche uns bereden wollen,
dass jede Handlung nur die Resultante einer Reihe von
Kräften, eine erste Wirkung und dann eine Ursache in
einer ewigen und unveränderlichen Reihe von Ursachen und
Wirkungen sei, und dass daher Sünde und Heiligkeit nur
Worte ohne Bedeutung seien. Er spricht von Engeln, von
einem unsterblichen Geiste, von einem zukünftigen Zustande
eines persönlichen und bewussten Daseins.

3. Er schärft die Pflichten der Reinheit, Liebe und Gerechtigkeit
ein, lehrt ebenso die liebende Vaterschaft Gottes
wie die Brüderschaft der Menschen und deren Fortsetzung
im persönlichen Wiedererkennen eines zukünftigen Lebens.

4. Er erklärt, dass es geben könne und wirklich giebt
einen Verkehr zwischen Geist und Geist, und anerkennt somit
einschliesslich die Möglichkeit auch eines Verkehres
zwischen dem Menschen und dem höchsten Geiste; mit
anderen Worten, die der Offenbarung, Inspiration und
Gnade.

Von der Darstellung dieser übereinstimmenden Punkte
gehe ich nun über zu denen, vor welchen, wie ich glaube,
der Spiritualismus die Kirche warnt, dass ihre Trompete
zuweilen einen unbestimmten Ton ausstösst.

1. Wir gemahnen gewöhnlich diejenigen, welche wir belehren
, dass „sie eine unsterbliche Seele haben". Wir verändern
zu selten diesen Ausspruch und sagen ihnen nicht,
dass sie wirkliche Geister sind und einen Körper haben,
welcher ein unsterbliches Theil enthält, das für die Unsterblichkeit
vorzubereiten ist. Wir lassen sie zu sehr auf


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1882/0252