Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
9. Jahrgang.1882
Seite: 250
(PDF, 165 MB)
Bibliographische Information
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250 Psychische Studien. IX. Jahrg. 6. Heft. (Juni 1882.)

Worte Gottes gebührenden Ehrenposten gestossen wird.
Was also ist die Pflicht der Kirche im Hinblick auf das
Hervortreten dieses Spiritualismus, der zum Theil so schön,
zum Theil so schrecklich ist, als wäre er ein Engelsangesicht
mit einem Schlangenschweif in seinem Rücken?

^ Hüten wir uns zuerst sorgfältig vor raschen Vorur-
theilen und vor dem hartnäckigen Leugnen von Thatsachen,
damit wir nicht zufälliger Weise aus unvollkommener Kennt-
niss etwas leugnen, was nach Allem ein Gesftz in Gottes
Schöpfung ist. Zeigen wir einfach, dass die Phänomene,
welche wir nicht völlig erklären können, deshalb nicht noth-
wendig auf die Wirksamkeit von guten, schlechten, oder
gleichgültigen Geistern bezogen zu werden brauchen, sondern
auch wohl Manifestationen einer bisher unvermutheten
menschlichen Kraft sind. Prüfen wir alsdann die Geister
(oder deren Lehrer) nach der uns geoffenbarten Regel:
„Jeder Geist, der nicht bekennt, dass Jesus Christus gekommen
ist ins Fleisch, ist nicht von Gott." Wo das Geheimniss
der Menschwerdung hinweg erklärt oder geleugnet wird,
können wir keinen Zweifel über das zu fällende ürtheil
haben. Sprechen wir von der wahren Würde und wahren
Dienstbarkeit der Leiber der wiedergeborenen Glieder Christi
und vom geistigen Leibe, dessen Saat im natürlichen Körper
wieder zu beleben ist zu seiner Zeit. Lasset uns dankbar
anerkennen die Wahrheiten der spiritoalistischen Lehren als
Waffen, welche auch wir freudig wider den Positivismus, den
Säcularismus und alle widerchristlichen Ismen dieses Zeitalters
voll gottlosen Denkens schwingen wollen. Nehmen
wir zu Herzen die uns ertheilten Winke über unsere eigenen
Fehler und Mängel. Aber erinnern wir uns dabei stets,
dass unser Evangelium eine Endoffenbarung ist, bis der
Herr kommt, und antworten wir kühn Denen, welche es
ergänzen oder umstürzen wollen: „Wenn auch ein Engel
vom Himmel käme, uns ein ander Evangelium zu predigen
als das, was uns bereits verkündigt ist, er sei verflucht!"
Sprechen wir von der allein wahren Brüderschaft, der einzig
wirklichen Einheit; nicht von der einer Gesellschaft, deren
Bund ein Verkehr durch sich selbst aufwerfende Medien
mit zweifelhaften Bewohnern einer geistigen Welt ist, sonderü
von derjenigen der einen Kirche, des einen Glaubens, der
einen Taufe, des einen Brotes und Kelches des Herrn.
Predigen wir inskünftig übereinstimmender und klarer durch
unser Leben sowohl als mit unseren Lippen, mit allem
apostolischen Eifer und aller evangelistischen Gluth, mit
der Gemüthsbewegung wahrer Spiritualisten, und doch auch
gleichzeitig mit der Ruhe der wahren Kinder der katholischen


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