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260 PaycitiscKe Studien. IX. Jahrg. 6. Heft. (Juni 1882.)
Heft der „Psych. Stud." über das französische Medium
Madame Rodiere dieselbe Taktik, das Medium durch persönliche
Verdächtigung zu discreditiren. Wo verräth auch
nur ein Wort in meinem ganzen Artikel die angeblich
römisch-katholische und jesuitische Erziehung dieser Dame?
Mein Artikel beschäftigt sich lediglich mit der Echtheit
ihrer Mediumschaft hinsichtlich ihres Anspruches, wirklich
mit der Geisterwelt in Verbindung zu stehen, — und eine
solche lässt sich meines Erachtens ganz unabhängig von
von jedem Glaubensbekenntniss constatiren, ohne dass man
letzteres zur beliebten Ausflucht zu nehmen braucht, um
seine eigene Willkür in der Verwerfung unbequemer physikalischer
Thatsachen-Beweise gegenüber der Reinkam ations-
theorie dahinter zu verbergen.
Ich finde in demselben, in Nr. 20 von „Licht, mehr
Licht" veröffentlichten Schreiben des Herrn Leymarie, Re-
dacteurs der „Revue spirite", noch folgende Stellen: —
„ „Unter allen Anhängern des modernen Spiritualismus,
„Spiriten oder Spiritualisten, sollte eine wirkliche Solidarität
„herrschen, sowohl in der Rede als in den Handlungen,""
„dies sind die schönen Worte, welche Herr Alexander Aksakow,
„wirklicher Staatsrath S. M. des Czaren, im Munde führt,
„wenn er Nr. 5, Rue des Petits Ohamps in Paris, uns mit
„seinem brüderlichen Besuche beehrt.
„Wenn er ein Feind des Hauses ist, wie er dies durch
„einen Schmähartikel der niedrigsten Art gegen Kardeds
„Person in dem Londoner 'Spiritualist' vor einigen Jahren
„bewiesen, zu welchem Zwecke tritt er alsdann hinein?"
Der Artikel, dessen Herr Leymarie Erwähnung thut,
ist am 13. August 1875 im Londoner „Spiritualist" unter
dem Titel: „Untersuchungen über den historischen
Ursprung der Reincarnations - L ehre in dem
Spiritismus" veröffentlicht worden. Da die Frage der
Reincarnation nicht in das Gebiet der „Psychischen Studien"
einschlägt, wie ich dies in meinem Journal November-Heft
1876 S. 497 ff. in dem Artikel: „Die Reincarnations-
frage und die Psychischen Studien" zur Genüge
auseinandergesetzt zu haben glaube, so habe ich diesen
Artikel in dem „Spiritualist" gedruckt, um auf diese Weise
in meinem Journal jede Streitigkeit über diese Frage zu
vermeiden.
Da es aber Herrn Leymarie gefällt, diesen Artikel als
„einen Schmähartikel der niedrigsten Art gegen Kardec*s
Person" zu bezeichnen, so erachte ich es für nothwendig,
ihn hier in deutscher Uebersetzung wiederzugeben, damit
die Leser der „Psychischen Studien" selbst über den Werth
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