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Jankowsky: Vier Schriften üb. d. Verhältn. zur übersinnl. WeJt. 269
Inhalt: Alle Wissenschaft ist pistiologisch (glaubenslehrlich
) oder ikasiologisch (vermuthenslehrlich). IJine Er-
kenntniss giebt es nur, wenn wir den binnen glauben; das
ist Pisticismus. All unsre Erkenntniss beruht auf Erfahrung;
das Apriorische, Vermögen und Kräfte liegen im Absoluter.
Raum und Zeit sind apriorische oder ewige Wesenheiten
Gottes, sie sind die Form der Anschauung und Substanz
Gottes zugleich. Das Dasein des Absoluten lässt sich aus
den Begriffen Raum und Zeit beweisen. In der unmittelbaren
Wahrnehmung, der Intusperception, wird Substanz
und Accidenz gleich unmittelbar und gleichzeitig wahrgenommen
; das ist Substanzialismus. Die Welt besteht aus
relativen geistigen und materiellen Substanzen. Das Ich
ist substanzieller Geist; Körper und Geist sind gleichzeit-
ortig. Die sinnlichen Qualitäten der Substanz sind real.
Die Erkenntniss Gottes ist absolute Sinnlichkeit oder Intusperception
(unmittelbare Wahrnehmung); Gott ist ganz Sinn.
Es wird gezeigt, welches die Welten und Räume des Ich wären,
wenn es nur je einen Sinn, aber keine Beweguug, wenn es alle
Sinne, aber keine Bewegung hätte. Daraus ergiebt sich,
dass das Ich ohne Bewegungserfahrung keine sichtbare
Aussenwelt, keinen Unterschied von Geist und Materie,
von Körper und Seele kennte, dass es seine nur ihm bekannte
Welt umschlösse., dass es das Grosste in der Welt
zu sein glaubte, dass also die Bewegung der Angelpunkt
all UDsrer Welterkenntniss ist. Der transscendentale Raum
bedeutet Vernichtung aller Erkenntniss. Kant wäre auf
die Idee desselben nicht gekommen, wenn er die Bedeutung
der Bewtgungserfahrung erkannt hätte. Unsre Aussenwelt ist
eine transcendible (als das Ich überschreitend vorgestellt).
3) „Panprosopismus", Göthen 1881, Verlag von
Paul Schettler, 180 S. gr. 8.
Inhalt: Der Standpunkt des Verfassers ist der des
Pisticismus und Empirismus. Die Uranfänge des Denkens
sind Denkkreise. Die Begriffe sind ursprünglich Anschauungen
, der Unterschied ^von Anschauung und Begriff liegt
in der Bedeutung. Die Unbegreiflichkeit wird allein durch
den Mangel der Anschauung bedingt. Der Panprosopismus
fasst das All des Seins auf als bestehend aus dem Allpersönlichen
als der Urintelligenz und aus einer stufenweisen
Ordnung unzähhcher endlicher Persönlichkeitskreise als
dem Vielpersönlichen und aus der Materie. Letztere wird
vernichtet werden, wenn der Zweck derselben erfüllt ist.
Ihre Bedeutung ist eine sakramentale; sie soll die Weltgeister
an ihre Sünde erinnern und sie zur Umkehr mahnen.
Die Geister sind aus der Liebe entstanden, daher existiren
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