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M. A. (Oxon.): Wie mediumistische Cirkel zu leiten sind. 2?3
vorhandenen Schwierigkeit zu, die Bewegung im Anfange
mit Genauigkeit zu lenken. Geduld wird diese Störung
beseitigen, besonders wenn ein wirkliches Verlangen auf
Seiten der Intelligenz herrscht, mit den Oirkelsitzern zu
sprechen. Wenn man sich zuerst nur fest zu überzeugen
vermag, dass es möglich ist, mit einer von der jeder anwesenden
Person gesonderten Intelligenz zu sprechen, so
wird man bereits viel gewonnen haben.
Die Zeichen können auch die Form von Klopflauten
annehmen. Wenn dies der Fall ist, so benutze man dieselbe
Zeichengebung und bitte, sobald die Klopflaute deutlich
werden, dass dieselben im Tische, oder in irgend einem
Theile des Zimmers erfolgen, wo sie nachweisbar durch
keine natürlichen Mittel hervorgebracht werden können,
vermeide aber alle lästigen und beschränkenden Zumuthungen
bei freier Oommunikation. Man lasse die Intelligenz
ihre eigenen Mittel wählen: wenn der Versuch, sich auf diese
Weise mitzutheiien, eure Aufmerksamkeit verdient, so hat
sie wahrscheinlich euch etwas zu sagen und wird sich durch unnützes
Dazwischenfahren nur verhindert fühlen. Es liegt
grössten Theils an den Sitzenden, die Manifestationen
erhebend, oder auch frivol und selbst possenhaft zu gestalten
.
Sollte ein Versuch stattfinden, das Medium in Trance
zu versetzen oder sich durch heftige Methoden oder vermittelst
Gestalten-Manifestationen kundzugeben, so bitte
man, einen solchen Verbuch zu verschieben, bis die Anwesenheit
eines erfahrenen Kenners gesichert ist. Wenn
der Bitte nicht willfahrt wird, so unterbreche man die
Sitzung. Der Prozess der Entwickelung eines Trance-Mediums
ist ein solcher, dass er einen unerfahrenen Forscher
leicht verwirren könnte. Vermehrtes Licht wird geräuschvollen
Manifestationen Einhalt thun.
Schliesslich: —- Man prüfe die erhaltenen Resultate im
Lichte der Vernunft. Man bewahre Gleichmuth und ein
klares Urtheil. Man glaube nicht Alles, was uns gesagt
wird; denn wiewohl die grosse unsichtbare Welt manchen
weisen und verständigen Geist enthält, so hegt sie auch
eine Menge menschlicher Narrheit, Eitelkeit und Irrthümer
in sich; und diese liegen der Oberfläche näher, als das,
was weise und gut ist Man misstraue dem freien Gebrauch
grosser Namen. Man gebe nicht einen Augenblick die Anwendung
seiner eigenen Vernunft auf. Man lasse sich in
keine noch so feierliche Untersuchung ein im Geiste bloss
eitler Neugier oder Frivolität. Man cultivire ein ehrerbietiges
Verlangen nach Allem, was rein, gut und wahr ist. Ihr
Psychische Studien. Jani 1882. 18
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