Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
9. Jahrgang.1882
Seite: 288
(PDF, 165 MB)
Bibliographische Information
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288 Psychische Studien. IX. Jahrg. 6. Heft. (Juni 18*2.)

Todten zu vermitteln. Von einem Vergleiche des würdigen
Professor Drobisch über" die grosse Aehnlichkeit Zöllners mit
Kepler ausgehend, weist Verfasser Zöllners geistiges Schaffen
und Wirken aus einem hervorragend in ihm thätigen „Cau-
salitätsbedürfnisse" nach, welches sich mit einer „kühnen,
produktiven Phantasie" verband. Beide Geistesvermögen
führten ihn nothwendig im Bereiche seiner Forschungen
auch auf den Spiritismus und dessen bislang von den
Gelehrten ignorirte Erscheinungen. Schon vorher hatte er
längst gefühlt und durch sein „Kometenbuch" constatirt,
dass es der Mehrzahl unter den heutigen Vertretern der
exacten "Wissenschaften an einer klar bewussten Kenntniss
der ersten Principien der Erkenntnisstheorie gebreche. Diese
Grundprincipien des Erkennens wieder zur allgemeineren
Geltung zu bringen, war der Kern und Inhalt aller polemischen
Schriften Zöllners. Wie er die ersteren auch auf
die merkwürdigen Erscheinungen bei dem amerikanischen
Medium Slade anwandte und mit seiner Theorie einer vierten
Dimension, die durch Herrn Wirth von Neuem anschaulich
erörtert wird, ihrer Anerkennung in der Physik
Bahn zu brechen suchte, ist eine besonders gut und fein
entwickelte Partie in vorliegender Broschüre. Wenn Verfasser
an der leitenden Hand des grossen Nationalökonomen
Rodbertus-Jayetzotv Zöllners kritische Behandlung der gegenwärtigen
Entwickelungsphase der Menschheit im derzeit
vorherrschenden „sozialen Individualismus" noch tiefer zu
er- und begründen sucht, als durch Zöllner auf seinem Standpunkte
geschehen konnte, so dürften ihm seine Leser dafür
dankbar sein. Er weist besonders treffend nach, weshalb
der Spiritismus noch kein geeignetes Objekt für die moderne
Naturwissenschaft ist und kommt zu dem Schlüsse: —
„Die Welt ist eben im Allgemeinen noch nicht reif für die
wissenschaftliche Behandlung jener Erscheinungen. Sie will
von ihnen nichts wissen, und so kann es nicht anders kommen,
als dass ihnen gegenüber Intellekt und Logik in die Brüche
gehen." — Dem von Zöllner scharf angegriffenen Du Bois-
Reymond und anderen Gegnern seines Standpunktes versagt
Herr Wirth übrigens eine gerechte und billige Anerkennung
des ihrigen nicht. Professor feehner's, des berühmten Physikers
, aufrichtige Stellungnahme zum Spiritismus bildet
den Schluss dieser schätzbaren Characteristik, welche des
Verfassers schnelle und sichere Beobachtungsgabe ins hellste
Licht stellt. Als Anhang folgt noch eine kurze Uebersicht
über Zöllners Lebensgang. Diese ebenso geistig anregende
als billige Broschüre verdiente der Bibliothek jedes Gebildeten
und Gelehrten einverleibt zu werden.


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