Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
9. Jahrgang.1882
Seite: 300
(PDF, 165 MB)
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300 Psychische Studien. IX. Jahrg. 7. Heft. (Juli 1882.)

gegen sie gemachten Angriffen sich halten wollten; die
Andern erschienen von diesen mit Gewalt festgehalte .

Dieser Unterschied stellte sich auch bei denen heraus,
die aus ihr sprachen; sie sprachen oft Worte aus, die werth
gewesen wären, aufbehalten zu werden. Sie hatten Grauen
vor dem Abgrund, dem sie jetzt sich nahe fühlten, und
sagten unter Anderm: „Du bist unser ärgster Feind, wir
sind aber auch Deine Feinde; dürften wir nur, wie wir
wollten!" und dann wieder: „0! wenn doch nur kein Gott
im Himmel wäre!" Daneben schrieben sie doch die Schuld
ihres Verderbens sich selber zu. Schauerlich war das Benehmen
eines Dämons, der früher im Hause der G. von
dieser gesehen worden war und jetzt als Meineidiger sich
zu erkennen gab. Er rief zu wiederholten Malen die Worte
aus, die an einem Fensterladen in jedem Hause stehen:
„O Mensch, bedenke die Ewigkeit, versäume nicht die
Gnadenzeit, denn das Gericht ist nicht mehr weit!" Dann
verstummte er, verzog das Gesicht, hob starr 3 Finger in
die Höhe, schauerte plötzlich zusammen und machte: „Hm!"

Dergleichen Scenen, welchen ich gerne mehr Zuschauer
gegönnt hätte, kamen viele vor. Die meisten Dämonen indessen
, die sich vom August 1842 bis Februar 1843 und
später kund gaben, gehörten zu solchen, die mit heisser Begierde
nach Befreiung aus den Banden Satans schmachteten.
Es kamen dabei auch die verschiedensten Sprachen mit
den sonderbarsten Ausdrücken vor, meist, dass ich sie mit
keiner europäischen Sprache vergleichen konnte. Aber sicher
kam auch Italienisches (dem Klange nach), und mitunter
komisch anzuhören waren in einzelnen Fällen die Versuche
solcher Dämonen, deutsch zu reden, besonders auch wenn
sie Begriffe, deren deutschen Ausdruck sie nicht zu wissen
schienen, umschrieben. Dazwischen hinein Hessen sich Worte
vernehmen, die ich keiner von beiden Arten Dämonen zuschreiben
konnte, denn sie klangen als aus einer höheren
Region stammend. Dahin gehörte die über die Maassen
häufige Anführung der Worte (Hab. 2,3.4.): „Die Weissagung
wird ja noch erfüllt werden zu seiner Zeit, und wird endlich
frei an den Tag kommen, und nicht aussen bleiben. Ob
sie aber verziehet, so harre ihrer; sie wird gewisslich kommen
und nicht verziehen. Siehe, wer halsstarrig ist, der wird
keine Ruhe in seinem Herzen haben, denn der Gerechte
lebet seines Glaubens." Dann war's wieder, als ob dieselbe
höhere Stimme sich zu den Dämonen wenden wolle, indem
sie eine Stelle, die ich lange nicht finden konnte, bis ich
sie in Jer. 3, 25 erkannte, ausrief (statt der ersten Person
„wir" wurde die zweite gebraucht) also; „Worauf ihr euch


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