Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
9. Jahrgang.1882
Seite: 305
(PDF, 165 MB)
Bibliographische Information
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Der Spiritualismus auf dem engl. Kirchen-Congr. 1881. Browne. 305

waren, zu einem Endabschlusse über den Gegenstand zu gelangen
, noch darüber sich klar zu werden, ob die Aussprüche
des Spiritualismus wahr oder falsch seien.

Aus dieser Thatsache wäre er gezwungen, den Schluss zu
ziehen, dass sie den Spiritualismus nicht verfehmen dürften.
Sie dürften nicht sagen, dass er ein Betrug, ein totaler Unsinn
sei, und dass kein gebildeter Mensch seine Zeit damit verbringen
sollte, sich mit ihm zu beschäftigen. "Wenn diese
Männer mit all ihrer Erfahrung und Geschicklichkeit die
Sache nicht festzustellen vermochten, so müsse doch Etwas
an ihr sein. Dieses sei seine erste Schlussfolgerung. Die
nächste Schlussfolgerung sei, dass der Glaube an die Realität
dieser Phänomene nicht eine blosse Hallucination
oder Täuschung sei, welche Theorie gewisse Aerzte sehr
stark in Schwang gebracht hätten. Er kenne keinen
Menschen, der weniger Hallucinationen unterworfen sei,
als der vorerwähnte ausgezeichnete Mann der Wissenschaft
sammt einigen seiner Freunde. Es wäre absurd, anzunehmen
, dass sie durch eine Periode von zwei bis drei
Jahren Hallucinationen unterworfen gewesen sein sollten
gerade nur in den Augenblicken, während welchen sie
diesen Gegenstand erforschten, und sonst zu anderen Zeiten
nicht. Drittens müssten sie die Ansicht sich zu eigen
machen, dass die Ursache dieser Phänomene ein sehr schwieriges
wissenschaftliches Problem sei und dass es nur durch
wissenschaftliche Methoden gelöst werden könne; dass es
erstens entweder eine übernatürliche Ursache geben müsse,
wie die Vertreter des Spiritualismus behaupten; oder zweitens
, dass es gewisse natürliche Gesetze des Geistes und
der Materie gebe, welche bis jetzt noch nicht verstanden
würden, wie z. B. die Gabe des Gedankenlesens; oder
drittens, dass der Spiritualismus eine blosse Erweiterung
der alten und wohlbekannten Wissenschaft der Geisterbeschwörung
sei.

Wenn man auf den Gegenstand vom Gesichtspunkte -
dieser Schlussfolgerungen aus blicke, was sollte alsdann
die Pflicht der Kirche sein? Es schiene ihm an erster
Stelle, dass die Untersuchung der Phänomene ausser ihrem
Bereiche liege. An zweiter Stelle, so lange der Gegenstand
sub judice (d. h. unter seinem Richter) sich befinde, müssten
sie ihn sorgfältigst als eine offene Frage behandeln. (Hört!)
Drittens, müssten sie sich sorgfältig vor dem Schlüsse hüten,
dass diese Phänomene unglaublich seien, weil sie übernatürlich
wären. Die Kirche sei auf den Glauben an
übernatürliche Ereignisse gegründet, welche vor wenigstens
2000 Jahren stattgefunden hätten. Deshalb würde es sich

Psychische Studien. Jnli 1882. 20


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