Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
9. Jahrgang.1882
Seite: 313
(PDF, 165 MB)
Bibliographische Information
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Der Spiritualismus auf d. engl. Kirchen-Congr. 1881. Wilberforce. 313

der Hölle sie nicht tiberwältigen sollen. Auf ihrer wahren
Grundlage ruhend, ist die Kirche Christi gewiss sicher vor
allen Angriffen; aber es mag so viel Heu und Stoppeln
von unserem Händewerk in ihr geben, dass viele äussere
Organisationen den Verlust ihres körperlichen Daseins erleiden
mögen.

Zweitens sollten wir beherzigen, dass die alleinige
Kraft des Spiritualismus in der theilweisen und noch so
unvollkommenen Kenntniss des zukünftigen Lebens liegt.
Die Schwäche der Kirchen im Gegensatz zur Stärke des
modernen Spiritualismus liegt in der Unwissenheit dieses
Lebens und im Missverständniss der Lehre der Schrift
über dasselbe. Einiges Gute mag geschehen sein in dieser
Hinsicht durch die in der revidirten Uebersetzung des
Neuen Testaments gemachte Unterscheidung zwischen Hades
und Gehenna — eine Unterscheidung, welche, so geringfügig
sie auch erscheinen mag, der römisch-katholischen
Kirche in den Gemüthern der Spiritualisten einen Vortheil
über die protestantischen Kirchen gab.

Während Niemandem gerathen werden kann, eine aufrichtige
Ueberzeugung aufzugeben oder zu modificiren, ob
dieselbe auf rationelle oder bloss autoritative Grundlagen
basirt ist, so kann man doch zuversichtlich behaupten,
dass das Resultat der spiritualischen Lehren und ihrer
Propaganda eine allmählige und fortdauernde Lostrennung
des Volkes von allen Kirchen und Congregationen sein
wird, deren Priester die endlose Dauer von Qual oder
Strafe für eine Seele behaupten und lehren. Mit Ausnahme
dieser Frage sind die Lehren der angeblichen Geister und
Gläubigen ebenso mannigfaltig wie die der Menschen auf
Erden; und zwar so verschiedenartig, dass sehr viele Medien
und Gläubige in Verzweiflung über ihre Sicherheit
Mitglieder der Kirche von Rom geworden sind. Doch
würden die meisten von Denen, welche zu jener Kirche
übergegangen sind, und Massen von Denen, welche die
Kirche nicht mehr besuchen, gern in ihren respektiven
Gemeinden geblieben sein, wenn deren Lehrer sie hätten
freundlich behandeln und ihnen vernünftige Gründe für
die von ihnen vertretenen Lehren beibringen und einen
mitforschenden und versöhnlichen Geist gegenüber den
Zweifeln und Meinungen ihrer Zuhörer hätten zeigen können.

Die vorzuschlagende Haltung des Clerus gegenüber den
Spiritualisten kann nun folgendermaassen lauten: — 1) Eine
so sorgfältige Prüfung der Thatsachen, wie sie Zeit und
Umstände gestatten, damit wir nicht in offenbarer Unwissenheit
verdammen mögen, eingedenk der Worte Salomonis:


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