Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
9. Jahrgang.1882
Seite: 318
(PDF, 165 MB)
Bibliographische Information
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1882/0326
318 Psychische Studien. IX. Jahrg. 7. Heft. (Juli 1882.)

eine in Hypnose befindliche Person und deutet durch Bewegungen
der Arme und Hände, eventuell unterstützt durch
Vorwärts- oder Rückwärtsschreiten, an, dass die betreffende
sich entfernen oder nähern soll, indem man sie gleichzeitig
scharf ansieht, so geschieht dies selbst auf ziemlich grosse
Entfernungen hin. Dieser Versuch, welcher von Hansen
selbst und den Anhängern einer besonderen biomagnetischen
Kraft mit so vieler Ostentation als ein Beweis für die Wirksamkeit
dieser angenommenen geheimnissvollen Kraft auf
grosse Entfernungen hin bezeichnet worden ist, entpuppt sich
somit nur als eine besondere Foim der vorhin beschriebenen
Befehlsautomatie. Selbst leise Andeutungen eines Befehles,
die gar nicht als solche beabsichtigt und von Andern auf-
gefasst worden sind, bewirken häufig spontane Bewegungen
der Hypnotisirten." —

Wir verweisen einfach auf die Note S. 149 des April-
Heftes 1879 der „Psych. Stud.", nach welcher dem Sohne
des Herrn Direktor Dr. B. in Leipzig in einem grossen
Saale vor einer geschlossenen Gesellschaft von Gelehrten
und Standespersonen die Augen verbunden wurden, worauf
derselbe mit dem Gesichte gegen die Wand des oberen
Saalendes, also mit dem Rücken gegen Hansen gekehrt
stand, der ihn zuvor in hypnotischen Zustand versetzt hatte,
während Hansen am anderen Ende des Saales stand. Kein
Geräusch, kein Blick vermochte auf diese Entfernung hin
vom Magnetiseur auf das Medium einzuwirken. Es war
das keine sinnlich wahrgenommene Nachahmungserscheinung,
keine Befehlsautomatie. Und dennoch folgte das Versuchsobjekt
jeder Bewegung des Magnetiseurs nach rechts oder
links und schritt auf dessen gleichsam heranhaspelnde Handbewegungen
rückwärts bis zu ihm heran. Herr Prof. Rühl-
mann scheint für diesen gegen seine ganze Hypothese
sprechenden beweiskräftigen Fall wie in so manchen anderen
eben noch nicht die richtigen empfindlichen Versuchsobjekte
gefunden zu haben.

Wir halten demnach das letzte Wort der Herren Physiologen
und Psychologen, besonders im hypnotischen Gebiete
der eigentlich geistigen Punktionen, noch nicht für
gesprochen, stimmen aber mit Herrn R. überein, wenn er
am Schlüsse seines Artikels sagt: — „Dem Psychologen
aber sind die hypnotischen Vorgänge ein unschätzbares
Hülfsmittel geworden, um tiefer in die Probleme des Willens
und das Bewusstseins einzudringen, als dies vorher auf irgend
einem anderen Wege möglich gewesen ist. So sind die
Vorstellungen des dänischen Magnetiseurs Hansen, welche
anderwärts nur als Wunder angestaunt oder als Schwindel


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