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Materie aas Nichts.
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für sich gesammelt, und unter einander verglichen, und
ihrer Vollkommenheit nach gesichtet würden. Daraus Hessen
sich die einzelnen Entwicklungsphasen, und darunter auch
diejenigen, wo die Beobachter den meisten Täuschungen
unterliegen, schärfer hervorheben und beleuchten, und im
grossen Ganzen würde der Weg, den die mediumistische
Entwicklung einschlägt, deutlicher gezeigt. Das Arbeiten
mit der Loupe würde ich erst dann vornehmen, wenn ich
mich von einem erhöhten Standpunkt über die ganze
Gegend genau orientirt hätte. Ereilich ein gewaltiges, fast
unmögliches Stück Arbeit; aber lohnend, und wie ich glaube,
sowohl Beobachtung wie Kritik schärfend. Es würde hauptsächlich
fördernd auf die Cirkel und Neubildung solcher
wirken.
Entschuldigen Sie freundlichst meine Expectorationen,
die ich Ihnen auch zu allfälligem Gebrauch zur Verfügung
stelle. Eine grössere Arbeit für die psychischen Studien
wäre mir momentan unmöglich, indessen soll sie nicht vergessen
bleiben.
In der angenehmen Hoffnung, ihre geschätzte Ansicht
über mein Vorliegendes von Ihnen zu hören, grüsst Sie
Hochachtungsvoll ergebenst
Dr. GHinther.
Rh einfei den, Schweiz, 8. Mai 1882.
Materie aus Nichts.
Unter diesem etwas sensationell klingenden Titel theilt
die „Wiener Presse" Folgendes über eine chemisch - physikalische
Entdeckung mit, den Fachleuten die Würdigung
anheimstellend: — „Aus Paris, schreibt das Blatt, geht
uns eine Nachricht zu, welche wir ruhig zu beurtheilen
noch nicht im Stande sind. Die ganze Chemie und
mit ihr alle Naturwissenschaften, alle Philosophie, unser
ganzes Leben, kurz Alles, Alles wird auf den Kopf gestellt
werden, — wenn es wahr ist, was die Wundermär der letzten
Sylvesternacht aus der französischen Hauptstadt berichtet:
„Das Princip aller chemischen Analysen besteht darin, dass
das Gesammtgewicht der Elemente eines Körpers, welchen
Veränderungen man denselben auch unterziehen mag, sich
nie ändert und immer gleich bleibt der Summe der einzelnen
Atomgewichte. Man weiss längst, dass sich die Körper
nach constanten, scharf bestimmten Verhältnissen verbinden.
Man sehe aber nun; was Herr Schützenberger, einer unserer
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