Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
9. Jahrgang.1882
Seite: 358
(PDF, 165 MB)
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IL Abtheilung.

Theoretisches und Kritisches.

Kant und Schopenhauer über die wahre Erkenntniss

des Welträthsels,

Schopenhauer selbst, nachdem er die Thorheiten des
absoluten Idealismus scharf gerügt, kennzeichnet treffend
seinen eigenen Standpunkt: ,.Wir sind der Meinung, dass
Jeder noch himmelweit von einer philosophischen Erkenntniss
der Welt entfernt ist, der vermeint, das Wesen derselben
irgend wie, und sei es noch so fein bemäntelt, historisch
fassen zu können: welches aber der Fall ist, sobald in seiner
Ansicht des Wesens an sich der Welt irgend ein Werden,
oder Gewordensein, oder Werden werden sich vorfindet,
irgend ein Früher oder Später die mindeste Bedeutung hat
und folglich, deutlich oder versteckt, ein Anfangs- und ein
Endpunkt der Welt nebst dem Wege zwischen beiden gesucht
und gefunden wird, und das philosophirende Individuum
wohl noch gar seine eigene Stelle auf diesem Wege
erkennt. Solches historisches Philosophiren liefert in den
meisten Fällen eine Kosmogonie, die viele Varietäten zulässt,
sonst aber auch ein Emanations-System (anders möchte man
übrigens die Weltentwickelung aus dem unbewussten Willen
unter dem Bestreben, ihn möglichst zu ertödten, ebenfalls
kaum nennen); eine Abfallslehre, oder endlich, wenn aus Vei-
zweiflung über fruchtlose Versuche auf jenen Wegen, auf
den letzten Weg getrieben, umgekehrt eine Lehre vom
steten Werden, Entspriessen, Entstehen, Hervortreten ans
Licht aus dem Dunkeln, dem finstern Grund, Urgrund, Un-
grund (offenbar eine Persiflage Schettinffs) und was dergleichen
Gefasels mehr ist, welches man übrigens am kürzesten
abfertigt durch die Bemerkung, dass eine ganze Ewigkeit,
d. h. eine unendliche Zeit bis zum jetzigen Augenblick bereits
abgelaufen ist, weshalb Alles, was da werden kann
und soll, schon geworden sein muss. Denn alle solche
historische Philosophie, sie mag auch noch so vornehm thun,
nimmt, als wäre Kant nie dagewesen, die Zeit für eine Bestimmung
der Dinge an sich, und bleibt daher bei dem
stehen, was Kant die Erscheinung (doch eben das einzig
erfassbare Objekt für die Erkenntniss), im Gegensatz des


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