Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
9. Jahrgang.1882
Seite: 393
(PDF, 165 MB)
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Zwei Fälle von geistiger Beeinflussung aus Süd-Russland. 393

Hellsehen*) keine Rede sein, und die direkte Beeinflussung
durch den Geist des Abgeschiedenen ist nicht
zu leugnen. —

Als Identitäts - Beweis dienen in solchem Falle die
individuellen Eigenthümlichkeiten des Verstorbenen, welche
dessen Geist charakterisiren, der ja nach Vollendung seiner
irdischen Existenz nicht gleich und ohne Weiteres den
Grad der höchsten Vollkommenheit erlangt. — Ein Beispiel
aus unseren Privat-Studien sei Beweis. Jedoch gestehe ich
im Voraus, dass ich der bequemen Geisterduselei, — verzeihen
sie den Ausdruck! — feind und überzeugt bin, dass
die uns ins Jenseits Vorangegangenen Besseres zu besorgen
haben, als sich jedem beliebigen Zirkel zur Verfügung zu
stellen. Und dennoch muss ich bekennen, aus Erfahrung
bekennen, dass es Fälle giebt, wo das Jenseits ins Diesseits
herüberwirkt durch Hülfe Verstorbener, — abgesehen von
den Wirkungen jüngst Verschiedener, deren Geist noch
nicht abgereist ist, — wie von Heilenbach annimmt. — Unser
Medium brachte durch automatisches Zeichnen verschiedene
Köpfe zur Veranschaulichung. Auf unsere Frage; „Wer
zeichnet das?" wurde geantwortet mit einem charakteristischen
Officierkopf, unterzeichnet: „Schuko/f". An verschiedenen
Studienabenden bemächtigte sich derselbe Geist des Mediums,
und durch automatisch gezeichnete Bilder und kurze Randbemerkungen
zu denselben wurde uns mitgetheitt, dass er
(Schuko ff) sich als Hauptmann an der Kaukasusexpedition betheiligte
und am Fusse des Berges Kasbek im gleichnamigen
Flürchen ertrank. — Eine der Zeichnungen mit landschaftlicher
Staffage schilderte den Moment des Ertrinkens. Am
Ufer des Flüsschens war ein heulendes Windspiel dargestellt.
Randbemerkung: „Mein Hund, der mich betrauerte. Besser,
„von einem treuen Hunde beweint zu werden, als von Nie-
„mand". — Auf diese seine indirekte Klage verhiessen wir
ihm tägliches Gebet für ihn. —

Einige Zeit darnach wurde unser Medium mitten in
in einer Seance abermals vom Geiste SchukoffJ$ beherrscht»
Unter der automatisch mit fliegender Hast zeichnenden

*) Dieser Ausdruck genügt in der That nicht tür die gesainmte
gesteigerte Hellbesinnung der Psyche, in welcher sie dergleichen vergangene
Erlebnisse Abgeschiedener wahrnimmt und in ihrer spezifisch
mediumistisohen Art zum Ausdruck bringt. Wie, wenn Alles, was
auf Erden geschieht, gleichsam im unendlichen Aether unendlich fort-
vibrirte und an jedem Punkte sinnliche Spiegelbilder der Ereignisse
seelisch wahrgenommen werden könnten? — Es würde dadurch so
wenig Verwirrung entstehen, als wenn gegenwärtig auf Telegraphendrähten
gleichzeitig mit elektrischen auch telephonische Depeschen
exact versendet werden. — Die Ked.


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