Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
9. Jahrgang.1882
Seite: 405
(PDF, 165 MB)
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Professor Ribbing in üpsula über d. Wunder d. Auferstehung. 405

teressirte mich, was Sie mir sagten von Ihrer eigenen Ent-
wickelung und von dem erweckenden Einfluss, welchen der
Umgang mit dem edlen Naturforscher-Präsidenten und
Professor Nees van Eseribeek, dem Repräsentanten für die
wahrhaft real-ideale Richtung innerhalb der freireligiösen
Bewegung in den vierziger und fünfziger Jahren und zugleich
dem Bahnbrecher des Spiritualismus in Deutschland,
auf Sie in Ihrer Jugend geübt hatte. Ihr Vorwort zum
„Arzte" von Davis hat mich aufs Genaueste unterrichtet.

Seit meinem Aufenthalte in Leipzig ist es immer meine
Ueberzeugung gewesen, dass die religiöse Frage der Gegenwart
nicht ohne den Spiritualismus gelöst werden kann.
Diese Ueberzeugung finde ich weiter bestätigt durch eine
merkwürdige theologische Kontroverse, welche in der letzten
Zeit hier grosses xlufsehen erregt hat, und welche mir eine
ungesuchte Gelegenheit giebt, mit Ihnen, geehrter Herr,
wieder in Kommunikation zu treten. Hier ist nämlich ein
schwedischer Protestanten-Verein unter Leitung des berühmten
Vorlesers Dr. Carl von Bergen gebildet worden.
Dieser hielt bei der Gründung desselben einen Vortrag,
worin er unter Anderem die Paulinfsohe Auffassung der
geistigen Auferstehung Christi berührte und dabei betonte,
dass diese Auffassung mit der Lehre der Orthodoxen von
einer rein körperlichen Auferstehung unvereinbar sei.

Dieses hiess nun eine Brandfackel ins orthodoxe Lager
werfen, und gab sogleich einem der eifrigsten Laienprediger
unter den Pietisten, Herrn General-Consul C. 0. Berg hier,
eine willkommene Veranlassung, in einer geharnischten Rede
gegen den Unglauben unserer Zeit loszustürmen, und stellte
er die körperliche Auferstehung als eine Thatsache dar,
mit welcher die Wahrheit des Christenthums stehen oder
fallen müsse. Er Hess es gar nicht an harten Beschuldigungen
gegen diesen Verein und seinen Leiter fehlen. Diese
Beschuldigungen konnte Dr. von Bergen nicht ohne Berücksichtigung
lassen und forderte desswegen Herrn C. 0. Berg
zu einem öffentlichen Meinungsaustausch auf, welcher aber
von diesem unter verschiedenen ziemlich schwachen Vorwendungen
abgelehnt wurde.

Gleichzeitig mit der Gründung des oben erwähnten
Vereins hielt Dr. von Bergen in Upsala eine Reihe Vorlesungen
über die Entstehung und die erste Entwickelung
des Christenthums, in welcher er unter Anderen seine Ansicht
über die Auferstehung Christi darstellte. Jetzt brach
der Sturm unter den Orthodoxen in Upsala auch los, und
es entspann sich in den Zeitungen der Universitätsstadt
eine sehr heftige und leidenschaftliche Polemik. Aber auch


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