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Preiss: Ehrenrettung Dr. CrowelFs und Selbstverteidigung etc. 409
nommen, Ihnen nicht nur das betreffende Journal, sondern
auch alle erschienenen Nummern der „Two Worlds" zu
übersenden*), damit Sie in den Stand gesetzt werden, sich
über den Gegenstand ein eigenes Urtheil bilden zu können.
Es ist dies weder im Auftrage des Dr. Crowell, den ich
persönlich gar nicht kenne, noch mit dessen Vorwissen geschehen
, oder Dr. Crowell bedarf — wie Sie aus meiner
Sendung wahrnehmen werden — meiner Hülfe ganz und
gar nicht. Er rechtfertigt sich selbst und steht, wie ich,
für seine Handlungen und Aeusserungen persönlich ein;
wenn jedoch über ihn und seine spiritualistische Thätigkeit
in fremden Journalen auf Grundlage einer — um mich
milde auszudrücken — bedauerlichen und unerklärlichen
Meinungs-Verschiedenheit — abgeurtheilt wird, dann erfordert
es der Sinn füi Gerechtigkeit und Billigkeit, dass man
für ihn einstehe, zumal dann, wenn — wie im vorliegenden
Falle — der Dr. Crowell der betreffenden Landessprache
nicht mächtig ist.
*) Wofür wir dem geehrten Herrn Einsender zu ganz ergebenstem
Dank verpflichtet sind. Er wird hoffentlich unserer Versicherung
Glauben schenken, dass wir bei Abfassung unseres Artikels keinerlei
persönliche Gehässigkeit gegen Dr. Crowell sowohl, als gegen ihn
selbst im Herzen trugen, sondern uns lediglich durch die Darstellung
des Mr. Roberts, des Herausgebers von „Mind and Matter", in diesen
berührten Fällen leiten Hessen. „Two Worlds" war uns überhaupt
nur in seiner Nr. 1 zugegangen und nicht weiter. Unsere Annahme
eines darin verfochtenen christlichen Spiritualismus steht und fällt sonach
mit der Richtigkeit oder Unrichtigkeit der Citate des Mr. Roberls.
Die Fragen (s. April-Heft 1882 S. 170 unten): „War sie (Spinnewebe)
demnach getauft?" . . . „Kannte sie das alte Calvinistiscne Lied: 'Die
HÖ1P ist voll verdammter Kinder, und keine Gnadenstunde schlägt,'"
mussten auch uns als „christlich-orthodox" frappiren, ohne
den Gesammtzusammennang und die Tendenz des ganzen Artikels,
wie sie oben dargelegt wird, genau zu kennen. „Solche und andere
christliche Gegengründe wider die faktischen Materialisations-Erscheinungen
" konnten auch uns nicht als triftig erscheinen. Wir kämpften
nicht selbst gegen Dr. Crowell und gegen seinen angeblichen „christlichen
Correspondenten", sondern referirten nur über Mr.Roberts*
Artikel. Wofür wir uns aber selbst engagirten, das war die G1 a u b -
Würdigkeit und Echtheit von Medien, welche duroh eine
solche Anzahl solider Zeugen bestätigt wurden. Der Herr Verfasser
obigen Artikels giebt selbst zu, dass er „physikalische Phänomene"
weniger bezweifeln würde; „Materialisationen" aber erklärt er für
Elumpe Maskeraden, wenigstens in dem Falle der Mrs. Grindle-Reynolds
los weil sie ihm als solche erschienen. Sie können plump gewesen
eein, was noch nicht beweist, dass sie nicht doch echte Maskeraden
der Fsyche des Mediums waren. Diesen letzteren Fall hat aber der
Herr Verfasser, trotz der Lektüre unseres April-Heft-Artikels, doch
noch nicht näher erwogen; wenigstens geht er auf eine Widerlegung
unserer Theorie gar nicht ein, sondern Bleibt bei seiner Ueberzeugung
sines blossen Betrugs von Seiten dieses Mediums. Ein Betrugsfall
ist aber bei so vielen Zeugen, wenn sie nioht alle als Mitbetrüger er-
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