Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
9. Jahrgang.1882
Seite: 419
(PDF, 165 MB)
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Wittig: Correspondenz u. Differenz von Bewegung u. Empfind, etc. 419

Ethik" in „Die Grenzboten" Nr. 41 vom 1. Oktober 1881
mit einem gleichzeitigen Ausfall gegen den heutigen Materialismus
und die heutige, ihm gegenüber halb ohnmächtige
philosophisch-metaphysische Spekulation ein. Eine Strömung
aber, die täglich an Boden zu gewinnen scheint, verdient
es nach ihm besonders, aus dieser bunten Musterkarte von
vielerlei Meinungen herausgehoben zu werden, der Monismus,
wie ihn besonders Ludwig Noire in seiner „Monistischen Erkenntnisstheorie
" und anderen Schriften vertrete.

„Nachdem vor allem" — äussert unser Gewährsmann
— „die physiologischen Untersuchungen die Abhängigkeit
unseres psychischen Verhaltens von allgemein wirksamen
Gesetzen gelehrt hatten, fragte es sich für den erkenntnisstheoretischen
Standpunkt, inwiefern jene naturwissenschaftlichen
Vorstellungen sich als Anhaltspunkte für die Reorganisation
einer neuen Weltanschauung verwerthen liessen.
Die letzte (?), dem Experiment und der Vergleichung erreichbare
Thatsache auf dem Gebiete der Psychologie war
die stetige und unausbleibliche Correspondenz der Bewegung
und Empfindung in jedem lebendigen Wesen. Aber
eben dieses unerschütterliche Factum gab schon zu den
heftigsten Differenzen Anlass. Denn mit Constatirung jenes
Zusammenseins der erwähnten Eigenschaften glaubte eine
enthusiastische, namentlich Darwin'istischen Einflüssen gehorchende
Denkart den Stein der Weisen im Monismus
gefunden zu haben."

Noire sagt: — „Empfinden und Bewegen, Geist und
„Materie, Wille und Kraft sind alle nur Abstractionen,
„deren Hypostasirung [Unterstellung als wirklicher Essenzen]
„die Ursache unendlichen Irrthums ist. Sie sind stets vereinigt
in einem Monon (Eins) und bezeichnen dessen innere
„und äussere Eigenschaft. Hier zuerst ist der uralte Streit
„zwischen Idealismus und Realismus ausgeglichen. Die Erscheinung
ist nicht mehr blosser Schein; denn sie geht
„mit Nothwendigkeit aus der innern Eigenschaft der Dinge
„hervor. Wir können diese innere Eigenschaft zwar nicht
„messen, wägen, berechnen, — sie ist transcendent, — aber
„wir können sie mitempfinden; denn es giebt nur einen Geist
„in der Welt , — wie es auch nur einen Stoff giebt." —
(„Monist. Erkenntnisstheorie", S. 12.) —

Unser Kritiker bestreitet nun, dass mit dieser Hervorhebung
der steten Vereinigung von Empfindung und Bewegung
in einem Monon schon eine wirkliche Erklärung
für diese Erscheinung geschaffen sei: — „Was auf Grund
der sorgfältigsten physiologischen Forschungen gefunden
worden, das ist eben jene Thatsache, dass der ganze compli-

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