Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
9. Jahrgang.1882
Seite: 423
(PDF, 165 MB)
Bibliographische Information
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Wittig: Differenz u. Correspondenz von Bewegung u. Empfind, etc. 423

Entwickelungsprincip schwerlich fruchtbringend wirken. Sein
Monismus kann sich nur auf dem Gebiete der sogenannten
leblosen Natur oder dem der physischen Leiblichkeit und
Körperlichkeit, soweit diese in unsere Sinne fällt, mit
Ueberspringung grosser Lücken bethätigen.

Aber die andere Seite des Problems ist damit noch
nicht in Betracht gezogen, welche gegenüber dieser als unhaltbar
nachgewiesenen Annahme eines Hervorgehens der
Empfindung aus der mechanischen Bewegung der materiellen
Körperwelt vielmehr ein Hervorgehen oder eine Schöpfung
der Mat erie aus dem Geiste (der nicht „das leere Nichts"
der Theologie sein kann) ins Auge fassen würde. Wir
würden hier unter Geist doch wohl ein höheres Drittes
verstehen müssen, als unser eigener persönlich-psychischer
Geist ist. Ihm, dem Allgeiste, könnten wir immerhin Bewegung
und Empfindung als die beiden nothwendigen Gegenpole
und Ergänzungen seines wirkenden, allumfassenden
Ich zuschreiben. Für beide Arten schafft Er sich selbst
die geeigneten, unter sich so verschiedenen Körper und
Organismen. Damit würden Physik und Biologie im höheren
Geistglauben wurzeln, welcher eine das All der sinnlich
wahrnehmbaren und unwahrnehmbaren Natur umfassende
und bewegende höchste geistige Empfindung, Intelligenz
und Willenskraft voraussetzt. Das zu erkennen, bedarf
es allerdings keines „ Spiritismus mit wüsten Spukvorstellungen
".

Vom individuellen Geistleben aus wäre durch seine
im Spiritismus vorausgesetzte Möglichkeit und behauptete
"Wirklichkeit einer Wiederkehr Verstorbener immer
nur der sichtlich vorhandene Dualismus zwischen Materie
und Geist, einer mechanisch bewegten Körperwelt und einer
empfindenden Seelenwelt constatirt, aber noch kein höherer
Monismus erzielt. Was nützten alle noch so hohen Offenbarungen
von Geistern, wenn ihre Inspirationen nicht in
unsere eigene menschliche Vernunft - Anschauung durch
Wissenschaft und Philosophie einzudringen vermöchten?]
Dann bliebe der Dualismus doch für uns bestehen. Wir
können ihn in unserer Erkenntniss nur selbst überwinden
durch eine überzeugungsgläubige Voraussetzung eines höchsten
Monon, dem gegenüber allein wir zwar stets in dualistischer
Spaltung zu verharren scheinen, aber es niemals
wirklich sind. „In Ihm leben, weben und sind wir!" In
Ihm löst sich selbst unsere Empfindung in eine höhere
Bewegung auf, nicht aber umgekehrt seine physikalische
Bewegung in unsere Empfindung. Eine jede Bewegung
und Empfindung erfordert und bedingt aber etwas Bewegtes


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