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424 Psychische Studien. IX. Jahrg. 9. Heft. " (September 1882.)
und Empfundenes, und damit ist die Schöpfung der physikalisch
-bewegten wie belebten Körperwelt, also der sinnlich
wahrnehmbaren Materie wie Organismen, aus dem Geiste
gesetzt.
Aber Beide sind dann noch keineswegs ein und dasselbe
oder identisch, wie der Identitäts-Monismus eines
Noire erheischt, der die Empfindung aus der Bewegung
hervor construiren will, weil Beide im Grunde genommen
Eins seien. Bewegung und Empfindung, Materie und Geist
sind beiderseits nur für ihren bestimmten Löheren Zweck
verschieden gesetzt oder geschaffen; sie können von dem sie
Schaffenden wieder aus ihrer Aeusserung oder Nach Aussen
Setzung in ihre Ursprünglichkeit zurückgenommen werden.
Daher die Trennung der Seele vom Leibe im Tode, der
Materie von ihren Kräften bei der chemischen Zersetzung.
Daher die Wandlung aller Formen und ihrer inneren W esen-
heiten im Fortschritte des ewigen Allgeistwesens. Diese
Erkenntniss vermögen uns vielleicht jenseitige Geister mit
ihrer höheren Inspiration noch besser und anschaulicher
als bisher zu vermitteln, aber nicht als etwas absolut Neues
zu offenbaren. Nicht mit dem „wüsten, zusammenhangslosen
Spuk des Spiritismus", sondern mit seinen hinter ihm verborgenen
physiologischen und psychischen Gesetzen hat eine
wahre Psychologie und Philosophie sich ernstlich zu beschäftigen
.
Gr. C. Wittig.
III. Abtheilung.
Tagesneuigkeiten, Notizen u. dergl.
Eine vorgebliehe Geisterbeschwörung zur Zeil Ludwigs XIV.
Von Alexander Dumas.
Mitgetheilt von Fräulein Henriette KneuseL
Die empörenden Mordthaten, weiche zur Zeit Ludwigs
XIV. unter dem Schleier des Geheimnisses verübt
wurden, sind bekannt. Zwei Italiener, Exili und Destinelli,
hatten, wie man behauptete, ein Gift gefunden, welches an
seinem Opfer keine Spuren zurückliess, und dasselbe war
von ihnen mit Erfolg am General-Lieutenant Aubray ver-
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