http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1882/0455
Edward W. Cox: Die Theorie u. d. Thatsachen d. psych. Kratt 447
Aber diese Lösung der Sache ist ganz werthlos für die Erklärung
der Bewegung ohne Berührung, welche diejenige
T h a t s a che ist, mit der die erzürnten Materialisten
jetzt zu rechnen haben, die aber Dr. Carpenter mehr mit
der Verschlagenheit eines eine besondere Sache verteidigenden
Advokaten, als mit der Ehrlichkeit eines Mannes der
"Wissenschaft, welcher die wirkliche Wahrheit zu ermitteln
sucht, unbeachtet zu übergehen vorgezogen hat. Und weshalb
? Ich fürchte, weil er fühlte, dass sie seinen stärksten
Beweisgrund vernichtete, und weil er keine Antwort darauf
finden kann, selbst mit Hilfe von ein wenig Phantasie und
nicht wenig Dichtung.
Ebenso ist von Männern, welche es doch besser wissen
sollten, gefragt worden, wie erklären wir diese Psychische
Kraft ? Was ist sie ? Wie wirkt sie ? Wie kann Etwas, das
wir nicht sehen, hören, fühlen können und dessen Anwesenheit
den Sinnen unwahrnehmbar ist, einem schweren Körper
Bewegung mittheilen entgegen dem feststehenden Gesetze
der Gravitation? Ich antworte: — wie viele unstreitbare
Thatsachen sind in der Wissenschaft noch unerklärt und
doch nicht geleugnet! Wenn Nichts in der Wissenschaft
als Thatsache angenommen werden darf, das nicht bei seiner
Hervorbringung in seinem natürlichen modus operandi
erklärt werden kann, so müssen drei Viertel unserer wissenschaftlichen
Abhandlungen verbrannt werden. Der allwissende
Dr. Carpenter selbst kann nicht einmal den Prozess
erklären, nach welchem er denkt, sieht, fühlt, wie er seine
Hand empor hebt, wie eine Dosis Medizin wirkt, durch
welchen Vorgang Merkur auf die Leber und Brausepulver
auf die Schleimhäute Einfluss übt.
Ich beantworte eine aufgeworfene Schwierigkeit mit
einer anderen. Ich fordere diese wissenschaftlichen Gegner
auf, mir doch einmal ihrerseits zu erklären, auf welche
Weise die magnetische Kraft wirkt? Die Wissenschaft
hat diese Kraft schon so viele Jahre länger erforscht, als
die Psychische Kraft Stunden ihrer Wahrnehmung erlebt
hat, und noch in diesem Augenblicke kann sie uns
nicht sagen, was eigentlich den Stahl zum Magneten
zieht. Es ist etwas, das nicht gesehen, gehört, empfunden
werden kann; Etwas, das durch feste Körper hindurch
geht; Etwas, das, so unfühlbar es ist, dennoch die
Schwerkraft überwindet und ein bekanntes Gesetz der Natur
verletzt. Wenn die magnetische Kraft erst jetzt zum ersten
Male beobachtet würde, so würden ganz dieselben Einwürfe,
welche man gegen die Existenz der Psychischen Kraft
richtet, als Grund erhoben worden sein, weshalb sie nicht
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1882/0455