Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
9. Jahrgang.1882
Seite: 473
(PDF, 165 MB)
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Sache vertritt, entschuldigt, und die Uebertreibungen der
tapfern Parteilichkeit in Abzug bringt, viel Witziges, Sinn-
und Lehrreiches enthält,*) hat vor zehn oder zwölf Jahren
einmal als Einleitung zu einem streng wissenschaftlichen
Werke über die Natur der Kometen auch eine sehr be-
merkenswerthe Abhandlung geschrieben, welche sich namentlich
auch über die Beziehungen zwischen gesellschaftlichem
Verkehr und wissenschaftlicher oder künstlerischer Arbeit
auslässt. Daran anknüpfend hat denn auch Eduard von
Hartmann einen grossen Aufsatz über die Symptome des
Verfalls im Künstler- und Grelehrtenthum veröffentlicht,
welcher den Faden der von Zöllner angeregten Gedanken
weiterspinnt. Es muss bemerkt werden, dass die beiden
genannten Gelehrten niemals ein im gewöhnlichen Sinne gesellschaftliches
Leben geführt und die Andacht und Einsamkeit
ihres Arbeitszimmer niemals verlassen haben.**)
Die Beiden stimmen nun in der Ansicht überein, dass unsere
Gelehrten, Schriftsteller und Künstler durch den geselligen
Verkehr erheblich geschädigt werden.

„Eduard von Hartmann ist ein geschworener Feind des
sogenannten 'Salons*, der die gedanken- und gemüthlose
Phrase zur Herrscherin mache, das künstlerische und literarische
Zunft- und Gildenwesen fördere, die Versicherungen
auf gegenseitige Lobhudelei befestige und dem weiblichen
Geschlecht in Kunst und Wissenschaft einen verderblichen
Einfluss beilege, der somit die sachlichen und persönlichen
Interessen völlig verschiebe. Er hält es geradezu für ein
Unglück, wenn ein Gelehrter, Schriftsteller oder Künstler
'salonfähig' ist." • . .

„Zöllner geht noch weiter. Er will, um sich seine volle
Unbefangenheit zu bewahren, sogar die persönliche Bekanntschaft
vermieden sehen. Er ist daher auch ein Feind der
Naturforschercongresse, weil diese eben die persönliche Bekanntschaft
vermitteln, weil da bei der Flasche Freundschaften
besiegelt werden, die die redliche, von allen Rück- *

*) Nun wer Vieles bringt, wird Jedem Etwas bringen, je nach
Maassgabe seiner Vorliebe und seines Verständnisses dafür. —

Eeforent.

**) Eine auf Zöllner ganz unwahre Behauptung. Eduard von
Hartmann ist verheirathet und führt sein zurückgezogenes Familienleben
(früher war er Offizier) nur in Folge eines Knieleidens — Prof.
Zöllner war nicht verheirathet, hatte seine Mutter bei sich, ging viel
aus, machte und empfing Besuche und war in den Formen des gesellschaftlichen
Lebens nur zu wohl bewandert und geübt- Sein
JSichzmtickziehen geschah unseres Wissens nur vor ihm unsympathischen
Coliegen. — Beider Ansichten sind noch keineswegs ihre wirklichen
Lebensführungen. — Referent


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