Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
9. Jahrgang.1882
Seite: 476
(PDF, 165 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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476 Psychische Studien. IX. Jahrg. 10. Heft. (Oktober 1882.)

liehen Blättern nicht ungünstig referirte. Die Briefe des
Verstorbenen waren bis in die letzte Zeit nicht ihrem Sinne
nach, sondern mehr in der Form der Schriftzüge und Inter-
punetion sonderbar, aber darum nicht confus. Sein geisterseherischer
Zustand glich dem des bekannten Buchhändlers
Nicolai in Berlin, den Goethe als Proktophantasmisten durch
Mephisfqpheles in der "Walpurgisnacht des „Paust" I. Theil
mit Unrecht verspottete. Aehnliche an sich selbst beobachtete
Erscheinungen wird das binnen Kurzem im Verlage
von Oswald Mutze auszugebende Werkchen: — „Phänomenologie
und Metaphysik der anormalen Sinnesbilder
" vom Gymnasiallehrer Dr. Eduard Jankorvski
(vgl. Juniheft 1882, S. 270) in entsprechend natürlicher und
rationeller Weise zu erklären suchen, so dass die exakte
wissenschaftliche Forschung der Lösung des Problems des
Geistersehens wieder um einen bedeutenden Schritt
näher gelangen dürfte.

c) Eine Hexenwage. Um ausfindig zu machen, ob
eine Person wirklich sich dem Teufel verschrieben, bediente
man sich früher der wunderlichsten Mittel. Ausser der
Wasserprobe, bei welcher die der Hexerei Beschuldigten
nackt, kreuzweise gebunden, drei Mal ins Wasser gelassen
und, wenn sie sich über demselben erhielten, für überführt
betrachtet wurden, pflegte man auch die sogenannte Hexen-
wage in Anwendung zu bringen. Zu Oudewater in Holland
soll sich noch ein Exemplar davon vorfinden. Der dortige
Magistrat hatte es sich zum Geschäft gemacht, die vom
Teufel besessenen Personen ihrem Gewichte nach abzuschätzen
. Wehe ihnen, wenn das Gewicht nicht mit der
Taxe übereinstimmte, welche der weise Rath entworfen und
festgesetzt, und sie einige Loth leichter, als der niedrigste
Gewichtsatz, befunden wurden; der Flammentod war ihnen
gewiss. Man ging dabei von der Ansicht aus, dass die mit
dem Teufel in Verbindung stehenden Personen, durch den
Erdmagnetismus angezogen (?), ihre ursprüngliche Schwere
verloren hätten. Jedenfalls stand in Holland die Oudewater
Hexen wage in grossem Ansehen, denn es wird berichtet,
dass viele Leute eigens dahin reisten, um sich vom dortigen
Magistrat eine Bescheinigung darüber ausstellen zu lassen,
dass sie schwerer wogen, als durch die Rathstaxe bestimmt
war. In den Protokollbüchern der Rathswage befindet sich
unter anderm die Notiz: „Anna Gräberin, ein sehr feistes
Weibesstück, als Hexe befunden, wog am 10. Januar 1593
nur 2 Loth 3 Quentchen." — („Das Neue Blatt" Nr. 29
1882, S. 464.) — Vielleicht geben die echt wissenschaftlichen
Beobachtungen des Mr. Crookes an dem die eigene Körper-


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