Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
9. Jahrgang.1882
Seite: 489
(PDF, 165 MB)
Bibliographische Information
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Edward W. Cox: Die Theorie u. d. Thatsachen d. psych. Kraft. 489

unter verschiedenen Prüflings- (Test-) Bedingungen, welche
jede Möglichkeit einer Erklärung durch Täuschung, Betrug,
oder zufällige Uebereinstimmung ausschlössen.

Der neueste Einwand ist der vom „Athenaeum" erhobene
. In seiner sorgfältigen Ueberschau dieses Essays
heisst es: —

„Was seine Darstellung der Thatsache betrifft, so
„können wir nicht zweifeln, dass er bei der Gelegenheit,
„wo er selbst glaubt, Zimmergeräthe so bewegt gesehen
„zu haben, entweder das Opfer eines Betruges oder einer
„Gesichtstäuschung war, — dass entweder die Tische und
„Stühle von menschlicher Kraft, die er nicht wahrnahm,
„bewegt wurden, oder dass er aus irgend einer oder mehreren
„Ursachen, welche im Stande waren, eine optische Verzückung
zu bewirken, die Zimmergeräthe für bewegt hielt,
„während sie in der That still standen."

Die Entgegnung auf diesen seichten Einwurf, welcher
allem menschlichen Zeugnisse gleichmässig gemacht werden
könnte, und welcher, wenn er zuverlässig wäre, den Portschritt
aller "Wissenschaft summarisch aufhalten würde, ist,
dass es, wiewohl die Sinne möglicherweise ein-, zwei- bis
dreimal, oder nur die von ein, zwei oder drei Zuschauern
getäuscht werden könnten, doch eine Unwahrscheinlichkeit
sei, welche sich fast zur Unmöglichheit steigere, wie eine
solche optische Täuschung vierzehn Personen in demselben
Augenblicke, oder dieselben Personen hundertmal an verschiedenen
Orten befallen sollte, wo doch das Zeugniss
der Sinne bestätigt wurde durch wirkliche Messungen der
veränderten Stellungen der Geräthe im Zimmer, an denen
die Bewegung von Auge und Ohr wahrgenommen wurde.*)
Die angedeutete Erklärung des Kritikers würde wunder-

*) Die Seichtheit obigen Einwurfs im „Athenäum" kann sich
nur dadurch dokumentiren, dass der Kritiker seine Behauptungen
nicht an bestimmten Gegen-Beispielen bewies oder die vermeintlichen
Sinnestäuschungen nicht wirklich als solche aufzeigte, sondern nur
als solche so obenhin vermuthete: — entweder Betrug oder Gesichtstäuschung
. Diese oberflächliche Art und Weise, ganz bestimmte
Sinneseindrücke von zuverlässigen Beobachtern einfach wegzuleugnen
und ä priori für Täuschung oder Betrug zu erklären, können wir nur
auf das entschiedenste missbilligen und verdammen. Zuerst musste
der Skeptiker doch selbst sehen, beobachten und sich von der That-
sächlichkeit der Erscheinungen als solcher überzeugen, wenn er
sie auch nicht glaubte. Nur die eine Vorausvermuthung von ihm erscheint
uns als die annähernd richtigste: „dass entweder die Tische
und Stühle von menschlicher Kraft, die er nicht wahrnahm, bewegt
wurden." Dieses ist genau der Punkt, an dem eine wissenschaftliche
Erforschung der Sache einsetzen sollte. Entweder kann nun
„diese nicht wahrgenommene menschliche Kraft" die eines abgelebten
, oder die eines noch lebenden menschlichen Geistes sein.


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