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Gr. C. Wittig: Zur Abwehr und Verständigung. 517
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über will ich weiter nichts sagen, weil es im dritten Bande
„Der Vorurtheile" ausführlich entwickelt ist.
Es mögen daher alle Jene, welche sich mit diesen
Fragen befassen, nicht das Kind mit dem Bade ausschütten.
Es ist wahr, dass die psychische Kraft des lebenden
Menschen oft Dinge wahrnimmt und selbst Wirkungen
ausüben kann, welche Vorstellungen von Gestalten veranlassen
, die als solche nicht existiren, sondern nur eine unter
Einwirkung erfolgte Projektion des Gehirnes sind. Aber
andererseits ist es nicht minder wahr und unzweifelhaft,
dass die psychische Kraft nicht lebender Menschen — (in
unserem Sinne) zu einer vorübergehenden Verdichtung zu
schreiten vermag, welche unseren Sinnen direkt oder indirekt
wahrnehmbar wird. Ist sie es doch, welche den
menschlichen Organismus in lebenden Zellen darstellt, warum
sollte sie es nicht auf andere Weise vermögen?
Weil im lebenden Menschen diese Kraft schlummert,
so vermag sie sich bei aussergewöhnlichen Zuständen des
Organismus zu äussern, und kann sie das Leben überdauern;
und umgekehrt, weil sie sich auch nach dem Tode ausnahmsweise
zu äussern vermag, so muss sie offenbar im
lebenden Menschen schlummern — das möge man nicht vergessen
. Es gibt gewiss vollkommen organisirte Menschen,
die nur durch die Sinne wahrnehmen, und vollkommen
entwickelte kosmische Wesen, welche sich mit unserem Dasein
nicht befassen; aber schon die alten Griechen glaubten,
dass die Seele sich mitunter vom Körper eman-
cipire, und dass ein Dahingeschiedener mitunter
noch etwas materiell sein könnte.
Zur Abwehr und Verständigung.
Von Gr. C. AVittig.
IL
(Schluss von Seite 462.)
Da lesen wir noch in „Licht, mehr Licht" No. 46 v.
13. August er. ein Schreiben des Herrn Dr. G. Bloede in
Brooklyn, N. Y., welches die Erkenntniss ausspricht, dass
die „Erfahrungen eines (böhmischen) Spiriten mit seinen
Privat-Medien", welche dasselbe Journal in fortlaufender
Reihe berichtet, wirklich „nur mit einem starken 'Gran
Salz' zu gemessen und dabei das Licht der eignen kritischen
Vernunft nicht unter den Scheffel zu stellen" sei. Es heisst
dann weiter; — „Ihr Berichterstatter Freiheit wird durch
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