Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
9. Jahrgang.1882
Seite: 521
(PDF, 165 MB)
Bibliographische Information
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Gr, C. Wittigi Zur Abwehr und Verständigung« 521

denes Gehörbild. Und so geht es weiter mit dem Geruch
seiner Blätter und Blüthen, mit dem Geschmack seiner
Früchte, selbst mit der Betastung und Befühlung seiner
Wurzeln, seines Stammes und seiner Laubkrone. Ich habe
überall nur Schwingungsbildor des Baumes in meinem
Empfindungs- und Sinnesapparat, niemals aber mit diesen
Bildern den realen Baum selbst. Aus diesen stets und regelmässig
wiederkehrenden Sinnesperceptionen jedoch schliessen
wir auf einen ihnen allen zu Grunde liegenden gemeinsamen
Gegenstand „Baum" und halten ihn erst dann für 'real'
und 'objectiv', wenn wir uns ihm einzeln oder in grosser
Anzahl stets in Zeit und Raum beliebig nähern und stets
dieselben Sinneswahrnehmungen von ihm erhalten können.

'Subjeetiv' würden nun alle solche Erscheinungen sein,
welchen man sich weder allein, noch in Masse, beliebig in
Zeit und Raum mit stets denselben Sinnesperceptionen
wie einem Baume zu nähern vermöchte, ohne stets wesentliche
Verschiedenheiten wahrzunehmen. "Wir erinnern hier
an den trefflichen Artikel von M. A. (Oxon.): „Bemerkungen
über Gestalten-Materialisationen" Aprilheft 1882. Diese
Subjectivität gilt von den sog. Geistern, welche unserer
Forschung nicht Stand halten, oder welche vielmehr bei
jeder Seance eine andere wesentliche Nüance ihres Erscheinens
aufweisen, in ihrem Kommen und Gehen höchst
unbeständig und unzuverlässig sind, durch Wände und
Mauern hindurch erscheinen und verschwinden, was sie
übrigens dadurch zu leisten scheinen, dass sie eben blosse
nach Aussen reflectirte Spiegelbilder der Geister -Vorstellungen
und Erinnerungen ihrer Medien sind. Unsere Seele
vermag mit ihren Sinnesorganen immer und überall nur
Licht- und AetherSchwingungen in sich aufzunehmen, niemals
die Dinge selbst. Sollen also die Dinge selbst wirklich
und realiter existiren, so müssen sie stets dieselben
Eindrücke auf unsere Sinne machen. Sollen wirkliche
Geister auf uns einwirken, so müssen sie ebenfalls
beständig in ihrem ganzen Wesen und Thun sein. Das
sind sie aber offenbar nirgends — als reale Wesen müssten
sie auf alle empfänglichen Psychen der Welt wie auf alle
Medien den ganz gleichen Sinneseindruck hervorbringen.
Aber wie unendlich verschieden sind diese Perceptionen von
angeblichen Geistern gegenüber dem von allen Menschen
wahrgenommenen Sinnenbilde eines Baumes! Diese Verschiedenheit
stammt bei den verschiedenen Medien von ihrem
so verschieden gestörten oder gespannten Nervensystem her.
Im wachen Zustande werden gewiss alle Medien den ganz
gleichen Sinneseindruck von einem „Baume" haben, im


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