Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
9. Jahrgang.1882
Seite: 540
(PDF, 165 MB)
Bibliographische Information
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540 Psychische Studien. IX. Jahrg. 12. Heft. (Dezember 1882.)

Wir sind nach diesem Kritiker ^tatsächlich, drei Idioten. Und
all dieser Schmutz wird zu dem elenden Zwecke geschleudert
, um unsere Bestätigung des guten Glaubens zu
discreditire n, mit dem gewisse Experimente des Mr. Crookes

von diesem Fall hörte, drückte er seinen grossen Wunsch aus, den
Knaben zu sehen, und ersuchte uns um die Gunst, ihm eine Zusammenkunft
zu verschaffen. Da wir auf ein ehrliches Verfahren rechneten,
so geschah dies, und Dr. Forbes kam und brachte Mr. Sharpey mit
sich. Keine Andeutung verrieth, dass sie eine Falle zu stellen geplant
hatten; Dr. Forbes hatte nur ersucht, eine Prüfung anstellen
zu dürfen. Sie brachten ein Kästchen mit sich. Dem Knaben wurde
von ihnen gesagt, dass es eine Schrift enthielte und dass, wenn er
sie lesen würde, sie ihm einen Soverei^n (ein 20 Markstück) dafür geben
würden. Das Kästchen wurde auf seine Hand gestellt. Nicht unwahrscheinlich
befanden sich Arrangements in dem Kästchen, welche die
zur Wahrnehmung nothwendigen Zustände bewirkten; oder es kann
auch sein, dass sich überhaupt gar keine Schrift darin befand. Wie
das nun auch gewesen sein mag, der Knabe sagte nach langen Versuchen
, dass es nutzlos wäre, — er könnte nicht ,sehen', (dies war
seine Bezeichnung für die wahrnehmende Kraft, die er hatte.) was in
dem Kästchen wäre. Auf dieses setzten ihm die beiden Besucher noch
mehr mit Versprechungen zu; wenn er es nur wieder versuchen und
die Schrift lesen wolle, so würden sie ihm zwei Pfund Sterling geben,
— sie würden seinen Namen in allen Zeitungen veröffentlichen und
sein Glück machen. Nachdem sie ihn so aufs Aeusserste angeregt
hatten, schlugen sie vor, dass wir uns zurückziehen und ihn allein
lassen sollten, indem sie ihm sagten, dass er eine Viertelstunde für
sich haben sollte, um die Sache ausfindig zu machen. Er wurde aliein

felassen. Das Kästchen schien leicht zu öffnen — nur mit einem
chieberdeckel. Da er durch die grosse ihm angebotene Belohnung
versucht war und die Kraft ihm fehlte, so versuchte er das Kästchen
zu öffnen. Dieses war gerade das, was die Besucher gewünscht und
beabsichtigt hatten. Sie hatten eine Falle gestellt und angeködert.
Der so versuchungsvoll unbefestigt gelassene Schieberdeckel wurde
von einem Faden gehalten, der durch seine Trennung jeden Eröffnun^s-
versuch markirte. Es war klar, dass er den Versuch gemacht hatte.
Für Diejenigen, welche ihn unzählige Male hatten Worte lesen sehen
in versiegelten Umschlägen, welche nicht aufgebrochen waren und
auch nicht aufgebrochen werden konnten ohne Entdeckung, war ein
einziger Versuch, einen anscheinend unbefestigten Deckel unter dem
Anreiz verschwenderischer Versprechungen zurückzuziehen, selbstverständlich
noch gar kein Beweis, dass alles, was er zuvor geleistet
hatte, und zwar unter Bedingungen, welche jedes Nachgucken unmöglich
machten, Betrug war, und Dr. Forbes wurde behufs voller
Gerechtwerdung gegen den Knaben wie gegen die Wissenschaft aufgefordert
, noch weitere Versuche auf eine ehrlichere Weise und unter
denselben Bedingungen versiegelter Papierumschläge, welche docu
viele andere ihn geprüft habende Männer der Wissenschaft befriedigt
hatten, mit ihm anzustellen. Aber da ei fürchtete, dass sein Urtheils-
spruch bei einem neuen Versuche uragestossen werden könnte, so
weigerte er sich dessen.

Und dieses ist der Fall, welcher sich vor beinahe dreissig
Jahren ereignete, um dessen Willen ich in der beleidigendsten Sprache
als ein jetzt unzurechnungsfähiger Zeuge für die Bewegung eines
Zeigerapparates (Index), an den ein Brett gehängt worden, erklärt
werde. Anm. des Verf.


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