Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
9. Jahrgang.1882
Seite: 556
(PDF, 165 MB)
Bibliographische Information
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556 Psychische Studien. IX, Jahrg. 12. Heft. (Dezember 1882.)

Mrwana'& erreicht zu haben. Aber leider für ihn, oder zum
Glück für uns, scheint dies für die Majorität der denkenden
und forschenden Menschheit noch nicht der Fall. Nach den
neuesten Forschungen bedeutet Nirwana „die Vernichtung
vpn Leidenschaft, Bosheit und Täuschung." Herrn nNufs
Artikel athmet aber mehr Leidenschaft und Aufgeregtheit, als
ruhige Beurtheilung, mehr willkürliche Hingebung an eine
Selbsttäuschung, als unwillkürliches Nachprüfen derselben.

Herr Th. N. hat wohl noch nicht bedacht, dass seine
Geisterhypothese durchaus auf keinem höheren
Boden der Erfahrung steht, als die Theorie der psychischen
Kraft Wirkung. Warum sollte das, was
angebliche Geister können, die er selbst nicht näher
kennt, nicht unter Umständen auch der Geist des Menschen
selbst verrichten können, den wir doch annähernd
kennen? Warum müssen denn freie Geister des Jenseits
immer gerade an Medien somnambuler Natur
gebunden sein, während sie doch als freie Geister sich
auch ganz von selbst bethätigen könnten? Wirken in
der Natur nicht alle Kräfte, selbst die untergeordnetsten,
frei von der seelischen Kraft des Menschen? Und die
himmlischen Geister allein sollten sich nicht für sich selbst
bethätigen können, ohne an die stets trübe Linse eines Mediums
gebunden zu sein? Können wir denn nicht alle, die
wir keine Medien sind, schon ganz unabhängig von jenseitigen
Geistern leben? Müssen diese auf Schritt und Tritt
uns bevormunden, was doch nicht einmal eine Mutter mit
ihrem Kinde vermag, das sich bald von selbst zu regen
und zu bewegen beginnt? Ich kenne alle möglichen Einwürfe
auf diese Fragen, welche man seit 6 Jahrzehnten
von Seiten der Geistergläubigkeit blos durch Mediumismus
vorgebracht hat, bin aber von ihren Widerlegungen nicht
überzeugt worden, weil sie mir mehr Erfindungen der Gelegenheitsmacherei
als die wahren Gründe zu sein schienen;
weil die Geisterhypothese sichtlich immer erst auf den
wachsenden Körper des Mediumismus zugeschnitten wurde.

Wir können auf solidem, nüchternem und zuverlässigem
Wege — und das ist allein der echt wissenschaftliche und
exacte Forschungsweg — nicht anders zur Lösung des
wahren Räthsels gelangen, als indem wir die mediu-
mistischen ThatSachen fort und fort der schärfsten
vergleichenden Weiterbeobachtung und Controlle mit allen
möglichen Abänderungen unterziehen. Wir haben unser
Augenmerk dabei auf das uns zunächst sicher Erreichbare
zu lenken, und das ist die Bethätigung der eigenen
Organisation des Mediums und ihrer sie beseelenden


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