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Wittig: Prof. Schultze's neueste politeelmisolie Offenbarungen etc. 567
Vorstellungen machen mag?! "W.) dass Napoleon III. sich
der Sache aus politischem Interesse angenommen (um den
Unzufriedenen eine ableitende Beschäftigung zu geben)
durch Begünstigung Home's.
Die Ölanzstelle der Rede ist aber für uns folgende:
„Nach Deutschland verpflanzte ihn erst 4867 der russische
Staatsrath Aksäkow, indem dieser in Leipzig eine spiritistische
Gesellschaft (?) und Bibliothek gründete." In Leipzig
bestanden bereits z w e i Spiritisten-Vereine, als die „Psych.
Stud," 1874 daselbst gegründet wurden behufs wissenschaftlicher
Erforschung der noch unbekannten Phänomene
des Seelenlebens. Herr Prof, S. hat jedenfalls keine
Spur von Kenntniss, was vor und seit 1867 in Deutschland
eigentlich auf dem Gebiete der wirklich exaet-wissenschaft-
lichen Erforschung des sog, modernen Spiritualismus und
Spiritismus geschehen ist, kennt den Inhalt dieser ganzen
Bibliothek nicht im Entferntesten, da er sie sammt seinem
Berichterstatter offenbar nur für eine Büchersammlung oder
eine Leihbibliothek eines spiritistischen Vereines hält, und
nimmt den russischen Staatsrath Aksäkow vielleicht für
einen Propagandisten im Stile eines Bakunin, der statt
nihilistischer etwa communistische und religiöse Umsturztheorien
spiritistischer Art zu verbreiten suche. Denn er
sagt: „Zwar hat sich bei uns der Spiritismus bisher ver-
hältnissmässig noch am wenigsten verbreitet, doch ist es
immerhin nöthig, davor zu warnen. Deshalb beleuchtete
Redner im weiteren Verlaufe seines Vortrages das "Wesen
des Spiritismus mit grosser Ausführlichkeit."
Herr Professor Fritz Schultze käme sicher schon 30 Jahre
zu spät, wenn er allein die gefährlichen Elemente im
Spiritismus erst jetzt entdeckt hätte und dieselben durch
solche öffentliche Denunciationen unschädlich machen wollte.
Da» waren ihm eben weit competentere und hellere Köpfe
„mit dem ganzen Badicalismus der modernen Zweifelsucht"
längst vorausgeeilt. Die spiritischen Dogmen eines Allan -
Kardec und die somnambülen wie lebensmagnetischen That-
sachen eines Davis, Slade, Hansen wird er nicht erklären
und stürzen durch blosse Behauptungen wie die folgenden:
„In den spiritistischen Erscheinungen, welche theils in-
tellectuell, (Also doch!? W.) theils physisch, theils endlich
materiell sind (Statt physikalisch — gewiss zwei grosse
Unterschiede! W.), haben wir es mit rein natürlichen
Dingen zu thun, (Natürlich, ohne erst weiter darüber nachzudenken
, welcher speeifischen Art diese Natürlichkeit
ist! W.) denen die G-eisterthätigkeit untergeschoben
wird. Nur der Wunsch, dass es Geister gebe, schafft sie
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